Gesundheit Kleine Drüse mit großem Einfluss

red
Schilddrüsenscreening mit der Sonografie. Foto:  

Der Andrang beim Schilddrüsentag am Suhler SRH-Zentralklinikum war riesengroß. Viele Patienten wollten wissen, ob die kleine, aber immens wichtige Drüse gesund ist.

 
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Vier Stunden lang untersuchten insgesamt fünf Ärztinnen und Ärzte aus dem Schilddrüsenzentrum und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie die Schilddrüsen von fast 100 Patienten. Das Interesse an der Screeninguntersuchung war groß: Schon drei Stunden nach Öffnung der Telefonhotline zur Terminvergabe waren alle Termine ausgebucht.

Weitere Abklärung empfohlen

„Es ist richtig, der Schilddrüse so viel Aufmerksamkeit zu widmen. Die kleine, etwa fünf Zentimeter im Durchmesser große Drüse kann wirklich viel im Körper durcheinanderbringen. Die Therapieoptionen für eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion allerdings sind sehr gut“, erklärt Oberärztin Stephanie Hahnemann. Während des Screenings seien viele Knötchen in Schilddrüsen entdeckt worden, was gerade im Alter nicht ungewöhnlich sei. „Bei einigen Patientinnen und Patienten haben wir im Ergebnis der Untersuchung aber durchaus zur weiteren Abklärung raten müssen“, resümiert die Oberärztin.

Im Jahr 2018 schon hatte das SRH-Zentralklinikum in enger Zusammenarbeit der Klinik für Nuklearmedizin sowie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ein Schilddrüsenzentrum gegründet. Jeder dritte Deutsche hat Probleme mit der Schilddrüse; ab dem 45. Lebensjahr sogar jeder Zweite, Frauen etwa gleich häufig wie Männer.

Einfluss auf viele Körperfunktionen

Die schmetterlingsförmige Drüse an der Vorderseite des Halses produziert die Hormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), von denen sie stetig eine bestimmte Menge ins Blut abgibt. Sie beeinflussen den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt, Sexualfunktionen und die Psyche.

Kein Wunder, dass es Menschen nicht gut geht, wenn sie an einer Unterfunktion oder an einer Überfunktion leiden. Im ersten Fall läuft der Körper auf Sparflamme, Betroffene sind müde und fühlen sich schwach, es werden zu wenige Hormone ausgeschüttet, im zweiten Fall ist es genau umgekehrt.

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