Gegen „Dunkeldeutschland“
Friedrich Herrmann, geboren 1991 in Jena, ist ein bekannter deutscher Poetry-Slammer. Seit 2008 begeistert er mit humorvollen, gesellschaftskritischen Texten und charismatischer Bühnenpräsenz die Poetry-Slam-Szene. 2019 gewann er die deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Neben seinen Auftritten ist Herrmann auch als Veranstalter und Moderator tätig und prägt die deutschsprachige Slam-Landschaft maßgeblich. Er bringt eine kreative und künstlerische Perspektive in die Diskussion ein. Er hat ein besonders großes Interesse an Sonneberg. „Dass Sonneberg mehrheitlich Sesselmann gewählt hat, der ohne erkennbare lokalpolitische Themensetzung angetreten ist, lässt aufhorchen. Als Thüringer möchte ich wissen: Was ist da los? Was versprechen sich die Menschen von ihm? Konnte er bisher liefern oder erweist er sich als Luftnummer?“. Die Wahl von Sesselmann habe seiner Meinung nach auch nichts verändert, vielmehr einen Trend verstärkt. Thüringer Städte seien häufiger durch negative Meldungen in den Schlagzeilen, sagt er. „Als meine Heimatstadt Jena in den Bundesnachrichten war, dann eigentlich immer wegen dem NSU“. Mit dieser Nachrichtenlage ist er nicht zufrieden. „Dunkeldeutschland denken die Menschen, die noch nie hier waren. Diese Seite von Thüringen schmerzt mich, zum Glück ist sie bei Weitem nicht die Einzige“.