Geschichtsverein Ein Herz für die Lokalgeschichte

Annett Recknagel
Jochen Halbig (stehend) erinnerte mit einigen Bildern an das vergangene Jahr. Rechts im Bild Hubertus Fritz, der einen Vortrag zu Bodendenkmälern im Altkreis Schmalkalden hielt. Foto:  

Wanderungen, Publikationen, Feste: Der Schmalkalder Zweigverein des Hessische Geschichtsvereins ist sehr aktiv. Und will das auch bleiben.

 
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Hauptthema im Zweigverein Schmalkalden für Hessische Geschichte und Landeskunde war im vorigen Jahr der erste Band der „Ortsbeschreibungen“. Vorgestellt wurde er Ende November und bislang hat sich das Werk gut verkauft. Einige Exemplare sind noch zu haben, berichtete Erika Heilgeist zur Jahreshauptversammlung. Zudem teilte sie mit, dass der zweite Teil, der sich mit Ortschaften von Fambach bis zum Nesselhof befasst, in der 35. Kalenderwoche in Druck gehen und Ende Oktober vorliegen wird. Wie der erste Band umfasst auch er etwa 500 Seiten. Der dritte Band, in dem auch Schmalkalden enthalten sein wird, soll der Beitrag des Vereins zur 1150 Jahrfeier der Lutherstadt werden und bis dahin erscheinen.

Vereinsvorsitzender Jochen Halbig wies auf den zwölften Band der Schmalkaldischen Geschichtsblätter hin, der 2022 herausgegeben wurde und in dem drei Beiträge von Vereinsmitgliedern enthalten sind. Im einzelnen sind das Jürgen Messerschmidt, Michael Scholz und Klaus Holland-Letz. Jürgen Messerschmidts Beitrag behandelte die Messerschmiede von Karl Oschmann in Brotterode. Michael Scholz verfasste eine Edition der Dienste der Herrschaft Schmalkalden aus dem Jahr 1728 und Klaus Holland-Letz schrieb über Bildung und Auflösung der metallverarbeitenden PGH in der Region Schmalkalden. Zudem gab er im vorigen Jahr drei Broschüren, unter anderem über die Werkzeug- und Kleineisenindustrie in Steinbach-Hallenberg heraus.

Auch in Sachen Exkursionen waren die Vereinsmitglieder aktiv. Gerhard Raßbach nahm 21 Interessierte mit auf eine Tour durch Elmenthal. Karl Hauck führte drei Touren durch Asbach. Die durch die Asbacher Berge war mit zwölf Kilometern die längste. Zudem bot er eine Tour zu Sagen, Mythen und Legenden an. Die dritte befasste sich mit dem Wasser und ehemaligen Kraftanlagen. Bei zwei Wanderungen mit Biathlon-Olympiasieger Sven Fischer stand Karl Hauck dem Schmalkalder Sportler als beratender Coach zur Seite. Mit insgesamt mehr als 30 Teilnehmern waren beide Touren gut besucht.

Ein schöner Erfolg wurde das Frühlingsfest des Vereins, das im Sommer 2022 gefeiert wurde. „Weil sich die Lage dann etwas mehr entspannt hatte“, erklärte Halbig und erinnerte an das damit einhergehende Konzert von Ralph Schüller und Gunter Schwarz. Auch 2023 wird es wieder ein Frühlingsfest auf Schloss Todenwarth geben. Fotos hatte Jochen Halbig vom Thüringer Orgelsommer mitgebracht, der im vorigen Jahr wieder auf Schloss Todenwarth Station gemacht und etliche Besucher angelockt hatte.

Ein Höhepunkt der Jahreshauptversammlung war der Vortrag zu geschützten Bodendenkmalen im Altkreis Schmalkalden von Hubertus Fritz. 40 Beispiele hatte er ausgesucht, die er im Bild mit entsprechenden Bemerkungen vorstellte. Alle sind sie im Denkmalbuch des Landkreises Schmalkalden-Meiningen eingetragen. Der Arbeitskreis der Bodendenkmalpfleger hat diesbezüglich eine intensive Vorarbeit geleistet. Im Sommer soll ein archäologischer Wanderführer erscheinen, in dem alle Bodendenkmale zusammengefasst beschrieben werden.

Fritz sprach unter anderem über Wallanlagen, ehemalige Glashütten, Grabhügel, Landwehre und verschiedene Kreuze. Die Landwehr am Pfaffenbach wurde von AG-Mitgliedern im vorigen Sommer gereinigt. Auch Bilder, auf denen die Hallenburg als Wahrzeichen von Steinbach-Hallenberg, der Wallenburger Turm in Trusetal oder der Hachelstein in Asbach zu sehen waren, wurden gezeigt.

In den nächsten zwei Monaten ist in Abstimmung mit dem Denkmalamt geplant, an 15 der gezeigten Objekte entsprechende Tafeln aufzustellen. Die Tafel, die demnächst an der Wallenburg stehen wird, hat Jürgen Messerschmidt erarbeitet.

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