Viele Praxen bieten eine KI-unterstützte Darmspiegelung an. Dabei kommt eine Künstliche Intelligenz zum Einsatz, die mit Bildern aus Tausenden Darmspiegelungen darauf trainiert wurde, verdächtige Strukturen zu erkennen. Die KI weist durch eine Markierung auf den Bildschirm auf solche Stellen hin und soll so sicherstellen, dass die Untersuchenden nichts übersehen. In einer aktuellen Auswertung bisheriger Studien wird der Nutzen der KI untersucht. Das Ergebnis fast die Leiterin des Krebsinformationsdienstes, Susanne Weg-Remers, so zusammen: „KI-Unterstützung bei der Früherkennungskoloskopie kann die Detektionsrate von Darmpolypen verbessern. Diese gelten bekanntermaßen als Vorstufen für Darmkrebs.“ Allerdings wird der KI-Einsatz nur als Igel-Leistung gegen eine Zuzahlung von 45 Euro angeboten.
Wie kann man das Darmkrebsrisiko verringern?
Zu den größten Risikofaktoren gehört das Alter – mit der Zahl der Lebensjahre nimmt generell die Wahrscheinlichkeit krebsartiger Veränderungen zu. Einen maßgeblichen Einfluss haben Ernährung und Lebensstil. Ernährungsstudien kämen im Bezug auf Darmkrebs zwar teilweise zu widersprüchlichen Ergebnissen, heißt es beim Krebsinformationsdienst. Trotzdem gelte unter dem Strich: „Man muss nicht unbedingt zum Vegetarier werden, wenn es um die Vorbeugung von Darmkrebs geht. Gemüse, Obst, Vollkorn und Hülsenfrüchte sollten allerdings einen größeren Anteil an der Ernährung haben als rotes Fleisch, Wurst oder Geräuchertes und Salzfleisch“. Wichtig seien auch der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Sport und körperliche Aktivität wirkten sich günstig aus – auch durch die Vermeidung von Übergewicht. Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums zufolge könnte Übergewicht für mehr als 20 Prozent der Darmkrebserkrankungen verantwortlich sein.
Die Rolle der Gene
Vererbung
Darmkrebs tritt teilweise familiär gehäuft auf. Der Krebsinformationsdienst verweist auf Beobachtungsstudien, die zeigen, dass Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) von Darmkrebspatienten häufiger an Darmkrebs erkranken. Ihr Darmkrebsrisiko ist demnach bis zu dreimal so hoch wie im Durchschnitt der Bevölkerung. zwei- bis dreifach erhöht. Hinzu können zusätzliche Risikogene kommen, die di Krankheitswahrscheinlichkeit weiter erhöhen.
Kontrolle
„Verwandte von Darmkrebspatienten sollten ihre Ärzte fragen, ob für sie die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen bereits vor dem 50. Geburtstag empfehlenswert ist“, heißt es beim Krebsinformationsdienst. Dabei solle man sich an dem Alter orientieren, in dem die oder der Verwandte erkrankt ist. Gemäß einer Faustregel kann man davon bei Verwandten ersten Grades zehn Jahre abziehen und kommt so auf das Alter, in dem die erste Früherkennungsuntersuchung erfolgen sollte. Bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren könne sogar eine noch frühere regelmäßige Überwachung sinnvoll sein.