Geisenhimmel Wie kann es funktionieren?

Nicht an allen Wochenenden, so wie vorgesehen, öffnet das Hüttenteam am Geisenhimmel. Es fehlt an Gästen. Foto: /Michael Bauroth

Die Öffnungszeiten der Bergbaude am Geisenhimmel treiben die Benshäuser um. Auch zur jüngsten Ortsteilratssitzung kam dazu eine Anfrage.

 
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Schon während der vorletzten Sitzung des Ortsteilrates in Benshausen gehörten die Öffnungszeiten der Bergbaude am Geisenhimmel zu den angesprochenen Themen. Auch zur jüngsten Sitzung wurde dazu nachgefragt. Ein Bürger hatte sich an Thomas Hauff gewandt, um wiederum öffentlich eine konkrete Auskunft zu den Öffnungszeiten zu erhalten. „Nach Anruf bei den Betreibern hieß es, dass nur noch zu Events geöffnet sein wird“, sagte er. Laut Ortsteilbürgermeister Matthias Kohl ist ein Pachtvertrag zum regelmäßigen Betrieb einer gastronomischen Einrichtung geschlossen worden. „Was darüber hinaus mit der Stadtverwaltung vereinbart worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis“, sagte er.

Nun fand am vergangenen Freitag ein Gespräch mit den Pächtern, der Familie Härtl aus Langewiesen, Bürgermeister Richard Rossel und Torsten Widder, Fachbereichsleiter Finanzen, statt. „Geklärt haben wir noch nichts, sondern haben unseren Standpunkt dargelegt, warum wir nicht mehr an jedem Wochenende öffnen können, sondern nur an Feiertagen und wenn Veranstaltungen anstehen“, so Florian Härtl, der mit seinen Eltern seit 2018 Pächter ist. Bereits vor Corona zeichnete sich ab, dass das schwierig werden würde, denn an manchen Wochenenden schauten gerade einmal zwei Wanderer auf eine Tasse Tee vorbei, manchmal niemand. Auch das Wetter ist keine sichere Bank. Mitunter ist die Nachfrage sogar bei herrlichsten Wanderbedingungen nicht gegeben.

Dennoch zog die Familie durch und rief zusätzlich den Kultursommer mit einem breiten Programmangebot ins Leben, der sich eines großen Zuspruchs erfreut. Nicht jedoch bei jedem der Benshäuser, die das Objekt mitunter lieber als Einkehrbaude betrachten. „Das sind wir ja auch“, betont Florian Härtl, „und ein Ort der Gemeinschaft, des Miteinanders, der von uns privat geführt wird, nicht über einen Verein, wo sich mehrere Parteien die Schur teilen. Deshalb sind für uns Rentabilität, Sinnhaftigkeit, Ökonomie und Ökologie wichtige Aspekte.“ Die Baude im Winter – außerhalb der Feiertage – zu öffnen, steht für die Pächter schon länger nicht mehr zur Debatte. Die Heizkosten und der zu betreibende Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den Gästen, die dann noch seltener vorbeischauen. Ein mit Getränken und Snacks gefüllter Selbstbedienungskühlschrank war ein Angebot, damit kein Wanderer hungrig weiterziehen muss.

Insgesamt acht ehrenamtlich tätige Helfer unterstützen Härtls, die aus Langewiesen anreisen, Florian Härtl, stets aus Frankfurt. Wochenenddienste auf mehrere schultern zu legen, dafür fand sich bisher niemand, obwohl das eine Option wäre. Ein weiteres Gespräch zur Lösungssuche ist für den 14. Juni anberaumt worden, diesmal auch im Beisein von Ortsteilbürgermeister Matthias Kohl.

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