Gefahr beim Rodeln ADAC rät beim Schlittenfahren zum Helmtragen

Jana Matisowitsch

Helm tragen beim Schlittenfahren? Das klingt im ersten Moment für viele übertrieben. Wie groß die Verletzungsgefahr bei einem Crash ohne Helm ist, zeigt eine Untersuchung des ADAC.

 
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Ohne Helm drohen beim Schlittenfahren im Falle eines Unfalls schwere Verletzungen. (Symbolfoto) Foto: IMAGO/Revierfoto/IMAGO/Revierfoto

Derzeit zieht es viele Menschen in Wintersportregionen im In- und Ausland – zum Skifahren, Snowboarden, aber auch zum Rodeln. Ein Großteil der Ski- und Snowboardfahrer setzt einen Helm auf, auch wenn es in Deutschland und teilweise auch anderen Nachbarländern keine Plicht dafür gibt. Die Verletzungsgefahr bei einem Sturz scheint vielen Wintersportlern hier bewusst. Anders sieht es offenbar beim Schlittenfahren aus. Kinder und Erwachsene rodeln ohne den schützenden Helfer am Kopf. Eine fatale Fehleinschätzung, wie eine Untersuchung der ADAC Luftrettung zeigt.

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Laut einer Mitteilung seien knapp die Hälfte der verunglückten Wintersportler Schlittenfahrer. Deren Verletzungsschwere war demnach höher als die der Ski- und Snowboardfahrer. Ein Crashtest des ADAC verdeutlicht, wie wichtig das Tragen eines Helms werden kann. Ein Dummy wurde auf einem Holzschlitten positioniert und fuhr mit 25 Kilometern pro Stunde gegen eine Holzbarriere. Bei dem Zusammenstoß prallte er zuerst mit den Beinen und mit dem Kopf auf das Hindernis. „Das Tragen eines Helms reduzierte die Kopfbelastung beträchtlich. Die Wahrscheinlichkeit schwerer Kopfverletzungen sinkt so von über 90 Prozent ohne Helm auf nur noch 10 Prozent mit Helm“, schreibt der ADAC in seiner Mitteilung. Zudem seien tödliche Kopfverletzungen mit Helm nahezu ausgeschlossen.

Kinder haben erhöhtes Risiko für schwere Kopfverletzungen

Vor diesem Hintergrund empfiehlt der ADAC, bei Schlittenfahrten dringend einen Helm zu tragen. Insbesondere Kinder hätten oft ein erhöhtes Risiko für Schlittenunfälle und schwere Kopfverletzungen. Denn sie verlieren bei hohen Geschwindigkeiten schneller die Kontrolle und können schlechter bremsen.

Bei der Auswahl, der Pflege und dem Gebrauch von Helmen gibt es laut den Experten einiges zu beachten. So seien diese nach einem Unfall auszutauschen, denn selbst wenn keine offensichtlichen Beschädigungen zu erkennen seien, könnten Mikrorisse die Schutzfunktion beeinträchtigen.

Auch das Alter muss berücksichtigt werden. „Falls nicht anders vom Hersteller vorgeschrieben, sollte ein regelmäßig im Winter getragener Helm nach fünf Jahren durch ein neues Model ersetzt werden“, schreibt der ADAC. Die Pflege darf zudem nicht vernachlässigt werden. Nach jeder Saison sollten laut der Empfehlung die Innenpolster herausgenommen und gewaschen werden. Bei der Aufbewahrung sei der Helm vor UV-Strahlen zu schützen.