Wie ist der langfristige Trend bei FSME? Rainer Oehme beruhigt der Rückgang im vergangenen Jahr nicht. „Der längerfristige Trend zeigt deutlich nach oben“, sagt der Laborleiter beim Landesgesundheitsamt. Vor allem im bisher weniger betroffenen Norden und Osten Deutschlands stiegen die Zahlen stark, so Oehme. Hinzu kommt der immer frühere Beginn der Zeckenaktivität infolge milderer Winter. „Zecken haben keine Winterpause mehr, das FSME-Geschehen verlagert sich nach vorne“, so Ute Mackenstedt, Professorin für Parasitologie an der Universität Hohenheim. Oehme beobachtet zudem eine Zunahme zeckenreicher Jahre: „Früher hatten wir in Baden-Württemberg alle drei Jahre besonders hohe FSME-Zahlen, seit etwa 2017 beobachten wir einen zweijährigen Rhythmus.“ Demnach wären in diesem Jahr wieder hohe FSME-Zahlen zu erwarten.