Gedenkveranstaltung der Bundeswehr „Der 23. Juni gehört zur Seele des Standortes Bad Salzungen“

Gian Luca Schmidt

Bei einer Gedenkveranstaltung in der Werratal-Kaserne in Bad Salzungen wurde an die im Dienst gefallenen Soldaten erinnert.

 
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Zu Beginn der Veranstaltung nahmen die Soldaten des Panzergrenadierbataillons 391 Aufstellung um den Gedenkstein. Es ging darum, der 38 im Dienst gefallenen Soldaten des Standortes Bad Salzungen zu gedenken und insbesondere an die drei Angehörigen des Bataillons zu erinnern, die am 23. Juni 2009 im Raum Kunduz im Gefecht fielen. Zudem wurde der Afghanistan-Einsatz aus politisch-parlamentarischer und militärisch-taktischer Perspektive eingeordnet.

Das Musikstück „Ich bete an die Macht der Liebe“ ertönte. „Dieses Lied passt, weil die darin enthaltene Liebes- und Friedensbotschaft im Hinblick auf den Ukraine-Krieg brandaktuell ist“, sagte der stellvertretende Bataillonskommandeur des Panzergrenadierbataillons 391 Frank Schedel. Der Anlass dieser Veranstaltung sei ein besonderer, denn jedes Jahr würde man der im Dienst gefallenen Soldaten gedenken. Der Kommandeur reflektierte die Vergangenheit: die deutsche Wiedervereinigung, 9/11, den Afghanistan-Krieg und den damit verbundenen Einsatz zwischen 2008 und 2010. Auch seinen eigenen ersten Auslandseinsatz in Afghanistan. Er erwähnt den Namen des Hauptgefreiten Conrad Hötzel, welcher am 14. März 2009 bei einem Verkehrsunfall in Afghanistan sein Leben ließ. „Es gilt, den Kreis des Afghanistan-Einsatzes zu schließen und den Blick nach vorne auf die anstehenden Herausforderungen zu werfen“, sagte er. Der 23. Juli gehöre zur Seele des Standortes Bad Salzungen. Der Bataillonskommandeur nannte die Namen der drei im Afghanistan-Krieg bei Kunduz gefallenen Soldaten: Martin Brunn, Oleg Meiling und Alexander Schleiernick. „Wir verneigen uns in Demut“, sagte er. Danach erklang „Brothers in Arms“ von den Dire Straits.

„Es ist eine große Ehre für mich, hier sein zu dürfen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär a.D. Peter Tauber. Er frage sich, was passende Worte seien, um den Verlust zu beschreiben, und wie man den Einsatz würdigen könne. „Indem man ihre Namen nennt“, sagte er.

Jetzt, wo Krieg in Europa sei, müssten Frieden und Freiheit verteidigt werden, und das habe seinen Preis. „Die ewige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit“, sagte er und spielte damit auf ein Zitat von Thomas Jefferson an. Als treue Verbündete von anderen Ländern sei man damals nach Afghanistan gegangen. „Viele Menschen denken, der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist gescheitert“, so Tauber. Die Streitkräfte seien aber nicht gescheitert, sondern die Politik. Allen voran die USA. Die Bundeswehr sei erfolgreich gewesen und habe alle Aufträge, welche die Politik vorgegeben hat, umgesetzt. Die drei Verstorbenen hätten einen großen Anteil an der erfolgreichen Leistung gehabt, sagte der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär.

„Ich selbst war persönlich betroffen“, berichtete der Oberstleutnant im Generalstab Maik Cohrs, welcher 2009 der damalige Kompaniechef der drei gefallenen Soldaten war. „Man muss aktiv daran erinnern, wen wir im Auftrag unseres Landes verloren haben“, betonte er. Das werde immer wichtiger. „Es gilt aber auch, ihnen vor Augen zu führen, was der Dienst als Soldat bedeuten kann“, sagte er in Richtung der anwesenden Soldaten des Bataillons. Die gefallenen Soldaten seien immer treu gewesen und hätten über ihre Belastungsgrenzen gedient, würdigte der ehemalige Kompaniechef.

Zum Schluss der Gedenkveranstaltung erklang das Lied „All of the Angels“ von Noa.

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