Gedenkstein Judenbach ehrt bedeutenden Politiker

Der in Judenbach geborene Erich Apel war einer der bedeutendsten Wirtschaftsreformer in der DDR. Auf Initiative des Dorfleben-Vereins wird ein Gedenkstein aufgestellt.

 
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Erich Apel. Foto:  

In Judenbach wird einer der bedeutendsten Söhne der Gemeinde geehrt. Am Samstag, 26. April, 15 Uhr wird im Park der Gemeinde ein Gedenkstein für Erich Apel feierlich eingeweiht. Dazu sind alle interessierten Bürger eingeladen, teilt der Verein Dorfleben Judenbach mit. Erich Apel (1917–1965) war promovierter Ingenieur und Politiker, der als Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der DDR maßgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Landes beteiligt war. Seine Wurzeln hatte er in Judenbach – und genau hier soll nun ein Gedenkstein an ihn erinnern.

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Die Idee zu diesem Denkmal stammt von Thomas Wagner, der sich leidenschaftlich für die Geschichte Judenbachs interessierte. Nach seinem plötzlichen Tod übernahm Jacqueline Hofmann die weitere Organisation des Projekts. Unter dem Dach des Vereins Dorfleben Judenbach wurde das Vorhaben schließlich umgesetzt. Die Mitglieder des Vereins engagieren sich mit viel Herzblut für zahlreiche Projekte in der Gemeinde – von kulturellen Veranstaltungen über soziale Initiativen bis hin zur Stärkung des örtlichen Zusammenhalts. Auch die Umsetzung des Gedenksteins für Erich Apel zeigt, wie sehr sich der Verein für die Geschichte und Identität Judenbachs einsetzt. „Es ist uns wichtig, die Geschichte Judenbachs lebendig zu halten und Menschen wie Erich Apel zu würdigen“, sagt Vereinsvorsitzender Jens Kaufmann. Der Gedenkstein sei ein Zeichen des Erinnerns, aber auch der Gemeinschaft, denn ohne die Spenden vieler Unterstützer wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.

In den 1960er Jahren galt Apel als einer der wichtigsten Wirtschaftsreformer der DDR. Das von ihm wesentlich konzipierte „Neue Ökonomische System der Planung und Leitung“, kurz NÖSPL, sollte die DDR-Wirtschaftspolitik leistungsorientierter gestalten.

Seine wirtschaftspolitischen Ansichten wurden jedoch nicht von der Führung in der Sowjetunion geteilt, was ihn politisch ins Abseits befördert und 1965 schließlich in den Selbstmord getrieben hat.