Es war der 18. September 1942, als allen jüdischen Bürgern von Zella-Mehlis in einem an Zynismus und Menschenverachtung kaum zu überbietenden Schreiben ihre Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt angekündigt wurde. 13 von ihnen kamen dort um. Einer der Adressaten, Max Rothschild, der in Zella-Mehlis ein Textilgeschäft führte, starb nach Zustellung des Schreibens, in dem er erfuhr, dass seine gesamte Familie ausgelöscht werden soll, an einem Herzanfall im Alter von 68 Jahren. „Um den Zynismus dieser abscheulichen Zeit zu vervollständigen, muss man fast schon sagen, dass er Glück hatte, denn er musste die Gräueltaten und das Leid, das seiner Familie und vielen tausenden anderen Juden widerfuhr, nicht mehr miterleben“, sagte Beigeordneter Thomas Bischof bei einer offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt am Sonntagvormittag an Gedenkstein für Max Rothschild auf dem Alten Friedhof.