Gedenken „Auf, auf zum Kampf, zum Kampf sind wir geboren“

Gedenken an der Stele für die ermordeten Arbeiterführer Rosa Luxemburg und Foto: frankphoto.de

Mit einer Gedenkveranstaltung erinnerten Mitglieder der Suhler Linken und Sozialdemokraten am Sonntag im Stadtpark an die am 15. Januar 1919 ermordeten Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Suhl - An der Stele für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Suhler Stadtpark legten Mitglieder der Suhler Linken und Sozialdemokraten sowie einige Bürger und Bürgermeister Jan Turczynski am Sonntag in Gedenken an die beiden vor 103 Jahren von rechten Freikorpssoldaten ermordeten Sozialistenführer Blumengebinde nieder. Zuvor war das Arbeiterkampflied „Auf, auf zum Kampf“ erklungen.

In ihren Reden würdigten die jungen Stadtvorstandsmitglieder Jill-Noah Woita von der Linken und Vincent Kühn von der SPD die Standhaftigkeit von Liebknecht und Luxemburg gegen Ausbeutung und Krieg. Ihre Ideen seien heute lebendiger denn je, hieß es.

„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“ – diese Worte aus Rosa Luxemburgs berühmtester Schrift „Die Russische Revolution“ setzten beide Redner in den Kontext zur heutigen Zeit. „Leider gibt es Menschen, die das Zitat missbrauchen, um gegen die Solidarität etwa bei den Corona-Schutzmaßnahmen zu wettern oder gegen Flüchtlinge zu hetzen“, zitierte Jill-Noah Woita aus der von Stadtvorstandsvorsitzender Ronja Lenz verfassten Rede, die diese aus Krankheitsgründen nicht wie geplant selbst vortragen konnte. Darin wurde auch an den nichtöffentlichen Teil der Kulturausschusssitzung am vergangenen Donnerstag erinnert, in dem sich AfD-Vertreter in einem Ausbruch von Hass gegen eine Mittelfreigabe für einen Verein, der die Flüchtlingsarbeit in der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Friedberg unterstützt, aussprachen. Solchem Hass müsse man tapfer, unverzagt und lächelnd entgegentreten, sagte Woita.

Mitmenschen, die Corona-Schutzmaßnahmen verächtlich machten und die Solidarität in der Gesellschaft mit Füßen treten, sollte man dennoch solidarisch, mit offenem Herzen und optimistisch entgegentreten und sie davon überzeugen, dass Solidarität doch die bessere Option als Hass auf Andersdenkende sei, sagte Vincent Kühn. „Auch wenn ich weiß, wie schwer das gerade in Thüringen ist“, stellte er mit Blick auf die AfD-Fraktion im Landtag fest.

Autor

Bilder