„Sechzehn Mal kam Kepheus als Sieger zurück, weitere zwanzig Mal verdiente er Geld. Insgesamt beläuft sich seine Gewinnsumme auf 67.720 Euro. Natürlich ist das untere Handicap sein Einsatzgebiet, aber die Strecken sind dabei völlig verschieden. Denn Kepheus, der seine Rennen stets mit unbändigem Eifer und einem gewaltigen Antritt von der Spitze aus angeht, lief schon zwischen 1100 und 2500 Metern“, urteilte der Galoppsport-Experte Michael Hähn im Jahr 2019 über das Rennpferd. „Ja, er ist eine Wundertüte und kann alles“, bemerkt sein lizensierter Besitzertrainer aus Südthüringen stolz. „Ob auf Gras oder auf Sand, ob Kurzstrecke oder Langdistanz, Kepheus hat schon unter all diesen Bedingungen die Nase vorn gehabt. Er kann sie alle aus den Schuhen laufen. Dabei galt er, als wir ihn vor elf Jahren aus einem Gestüt in Hannover holten, als unreitbar. Mit viel Geduld haben wir aus ihm den Galopper gemacht, der er mittlerweile ist“, blickt Türk auf die Anfänge mit diesem Vollblut-Renner. Nach drei Monaten in seiner Obhut war der Thüringer nach eigener Aussage eigentlich mit Kephus fertig. „Es hat lange gedauert, ehe die Jockeys mit ihm warm geworden sind. Es gab viel Theater mit ihm. Er wollte im Gelände nur galoppieren, ging weder Schritt noch Trab. Beim ersten Start damals in Mannheim mussten sechs Mann ran, um ihm den Sattel aufzulegen. Da war mir klar, der muss wieder weg.“ In dieser Zeit heiratete der Thüringer jedoch seine Daniela und die wünschte sich zur Hochzeit ihren „Schnuffel“. Also blieb der Vierbeiner Mitglied der Familie und wurde immer besser.