Gäste aus Israel Zu Besuch in der Stadt ihrer jüdischen Vorfahren

Die Gäste aus Israel werden auch den jüdischen Friedhof in Schmalkalden besuchen. Foto: michael bauroth/Michael Bauroth

Zum zweiten Mal besucht Familie Vogel-Valk aus Israel die Stadt ihrer Vorfahren. Am 9. November werden die Gäste am Pogromgedenken teilnehmen – und mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen.

 
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Schmalkalden - Gern wären Amnon Vogel-Falk, Erster Violinist an der Israelischen Philharmonie, und seine Frau Ilana, Psychologin, zur Einweihung der Mikwe in die Stadt ihrer Vorfahren geflogen. Doch justament im September hatte die israelische Regierung coronabedingt die Ein- und Ausreise verschärft. Wie Alon Schuster musste Familie Vogel-Falk kurzfristig absagen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Jetzt holen die Eheleute, die in Tel Aviv leben und arbeiten, ihren Besuch nach – und bringen gleich Tochter Arielle mit. Die junge Frau reist aus Warschau an, wo sie an der israelischen Botschaft als stellvertretender Militärattaché tätig ist.

Die Familie ist, nach 2018, das zweite Mal in Schmalkalden. Die Gastgeber haben ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Eine Führung durch die Stadt und die Mikwe gehören dazu wie ein Besuch der Viba Nougatwelt, des Stadt- und Kreisarchivs, des jüdischen Friedhofs sowie der Landeshauptstadt Erfurt mit Alter Synagoge. Am Gymnasium und an der Staatlichen Regelschule werden die Gäste mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen – und sie werden am Dienstag, 9. November, ihrer Vorfahren gedenken, die im Holocaust ermordet worden. Zu der Veranstaltung um 18 Uhr in der Judengasse lädt traditionell die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirche ein. Jüdische Musik wird erklingen, jüdische Gebete werden gesprochen wie erinnernde und mahnende Worte. Zum Pogromgedenken möchte die ACK künftig die Graffiti vorstellen, die im Rahmen des Projekts „Gegen das Vergessen“ entstanden sind. Den Auftakt macht das Wandbild von GRAYK alias Jose Villanueva, das 2021 in der Judengasse entstanden ist; an einer Hauswand direkt gegenüber des Standortes der ehemaligen Synagoge. Die Figur des Frosches steht in diesem Bild symbolisch für Stärke, Wiederauferstehung und den Mut, die Welt zu erkunden. Nach dem Pogromgedenken gegen 19 Uhr werden Amnon Vogel-Falk und Andreas Conrad ein Konzert in der Stadtkirche St. Georg geben. sö

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