Der "Nährboden" der November-Niederlagen
Nagelsmann erinnerte aber auch in seiner Jahresbilanz daran, wie wichtig der Tiefpunkt im November 2023 mit dem 2:3 gegen die Türkei und dem 0:2-Desaster in Österreich war. "Wir mussten erstmal Negativerlebnisse haben, um den Nährboden zu haben, am Kader etwas zu verändern", erläuterte Nagelsmann. Ein radikaler Umbruch folgte. "Wir haben eine gute Gruppe gefunden." In der war und ist für langjährige Nationalspieler wie Leon Goretzka, Mats Hummels, Niklas Süle oder Julian Brandt seit dem November-Blues kein Platz mehr.
Es ist ein neues Selbstverständnis entstanden. "Man merkt, dass jeder Bock hat", sagte Kimmich. Solche Abende wie gegen Holland seien wichtig, der Respekt der Gegner vor dem DFB-Team wachse wieder: "Wir haben ein funktionierendes System, funktionierende Abläufe. Jeder weiß, was seine Aufgabe ist. Das ist sicherlich das Verdienst des Trainers."
Vorbilder Argentinien und Spanien
Und der will mehr. Im November soll das Länderspieljahr in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina und in Budapest gegen Ungarn mit dem Gruppensieg abgerundet werden. 2025 geht es dann zunächst um den Einzug ins Final-Four-Turnier der Nations League und den Titelgewinn und danach um die Qualifikation für die WM in den USA, Kanada und Mexiko.
"Wir haben immer noch viele Schritte zu gehen", sagte Nagelsmann. Er nannte zwei Vorbilder: "Argentinien hat vor dem WM-Titel 2022 viel gewonnen, Spanien alles vor der EM im Sommer." Nagelsmanns Leitmotiv bleibt: "Es geht ums Gewinnen!"