„Auch wir plädieren für eine sportliche Lösung und würden natürlich gern spielen, aber das geht eben momentan nicht“, erklärt André Schäfer, Vereinsvorsitzender des SV Borsch 1925, „und deshalb haben wir uns der Mehrheit angeschlossen.“ 24 der 32 Vereine hatten in den ursprünglichen Vorstandsbeschluss mit dem Finale zwischen Jena und Meuselwitz eingewilligt mit der Maßgabe, dass alle 30 verzichtenden Vereine jeweils 2000 Euro Entschädigung bekommen.
Schäfer kündigte an, während der Videoschalte am Freitag auch das Gespräch mit den klagenden Vereinen aus Erfurt und Dachwig suchen zu wollen. „Wir hatten eine klare Mehrheit und stehen jetzt wieder bei null“, sagt Schäfer, „wir wollen alle auf den Sportplatz zurück und da kann man nicht alles vor Gericht austragen.“ Eine Sonderlösung für Erfurt und Dachwig könne es nicht geben. „Wir brauchen eine Lösung für alle 32 Vereine“, so der Vereinschef des Landesklasse-Vertreters aus der Rhön.
Eine Sonderrolle aber wünscht Rolf Cramer, Vizepräsident des FC An der Fahner Höhe. Gegenüber der „Thüringer Allgemeine“ plädierte er für ein Halbfinale mit den Oberligisten Dachwig, Erfurt, Jena und Meuselwitz. Auch eine Runde mit anderen willigen Klubs im Juni hält Cramer für möglich. Doch sind der Verband und die anderen Vereine gleicher Meinung? Plädieren einige unterklassige Vertreter nun vielleicht für das Losverfahren?
Dirk Keller sieht der Freitagskonferenz gleichfalls interessiert entgegen: „Ich bin gespannt, welche Lösungswege der Verband aufzeigt.“ Der Sportliche Leiter von Oberligist FSV Martinroda votiert für eine sportliche Lösung, befürchtet allerdings, dass es möglicherweise doch zum Losverfahren kommt. „Wo ist das Fair Play, wenn aus 32 Mannschaften der Pokalsieger gelost wird?“, fragt Keller in Richtung RW Erfurt und Dachwig.
Mit etwas Glück könnte also Kreisoberligist SV Westhausen, neben Martinroda, Geratal, Borsch, Herpf, Schweina, Hildburghausen und Kaltennordheim, einer von noch acht aktuellen Pokal-Vertretern aus Südthüringen, Anfang August auf den FC Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig treffen. Es bleibt also spannend im Thüringer Fußball, obwohl der Ball seit Monaten gar nicht rollt.