Fußball, Landespokal Gerataler Niederlage vom „Punkt“

Frank Morgenstern
Ein Ex-Gerataler in Aktion: David Thorwarth (links) im Steinbach-Hallenberger Trikot muss sich hier gefallen lassen, dass Geratals Kapitän Martin Kellner ihm den Ball wegschlägt. Rechts Fabian Heyer. Foto: Sascha Bühner

In einer dramatischen Erstrunden-Landespokalpartie kassiert die SpVgg Geratal beim FC Steinbach-Hallenberg den 3:3-Ausgleich in der letzten Nachspielminute der Verlängerung und verliert dann nach Elfmeterschießen mit 10:11.

 
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Das Erstrunden-Landespokalspiel beim Landesklasse-Vertreter FC Steinbach-Hallenberg war für den Thüringenligisten eine erste Bestandsaufnahme, wie die neue Mannschaft funktionieren würde. Zuvor waren in der Vorbereitung nicht nur Testspiele, sondern auch Spieler ausgefallen. Das setzte sich beim Pokalfight fort, was zu den Gerataler Pflichtspieldebüts von Torwart Eric Kunth und Innenverteidiger Sascha Klawitter führte, die beide auch zu gefallen wussten. Neuzugang Paul Endter dagegen ging gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden noch etwas unter.

Die Gäste brauchten etwas, um ins Spiel zu finden. Generell waren kaum Klassenunterschiede zu erkennen. Die Platzbesitzer, offenbar gut eingespielt, zeigten einen technisch schönen Fußball mit guten, meist auch ankommenden Pässen. Routinier Robert Menz war der große Gestalter, während Geratal mit weiten Abschlägen schnell in die gegnerische Hälfte zu gelangen versuchte.

Ein Pass von Menz auf Dumitra in der Strafraummitte, der aus zehn Metern abschloss, leitete den Torreigen ein (10.). 17 Minuten später glich der klug in Szene gesetzte Zachert aus, indem er den Ball, obwohl von zwei Gegenspielern bedrängt, FC-Torwart Lichtenheld „durch die Hosenträger“ ins Netz schoss (27.). Die SpVgg schien sich nach 30 Minuten eingespielt zu haben. Thuraus Abschluss wurde pariert (30. – vielleicht doch besser ein Querpass auf Zachert?), gegenüber klärte Barchewitz gegen den sprintenden Nattermann zur Ecke (33.). Kunth (gegen Thorwarth/37.) und Lichtenheld (43., gegen Endter) konnten sich nochmals auszeichnen.

Auch die zweite Halbzeit lebte eher von der Spannung als von der Qualität. Nach Weidlichs pariertem Fernschuss (55.) wurde ein Ballgewinn im Mittelfeld zu einem Pass in den Lauf von Sennewald umgemünzt, der zum 1:2 vollstreckte (61.). Steinbach-Hallenberg brauchte etwa zehn Minuten, um sich von diesem Gegentor zu erholen. Dann flog ein scharfer Eckstoß von Menz in den SpVgg-Strafraum und Weidlich lenkte den Ball zum 2:2 ins eigene Tor (77.). Jetzt witterten die Hausherren ihre Chance, aber Menz’ Heber ging knapp vorbei (89.).

In der fälligen Verlängerung wurde die Partie körperbetonter und zum echten Pokalfight. Sennewald wurde im letzten Moment von König gestoppt (94.) und scheiterte an Lichtenheld (101.), gegenüber traf Marr von rechts den Pfosten (95.). Das umjubelte Gerataler 2:3 gelang wieder Zachert, der den Ball gegen mehrere Verteidiger behauptete und flach ins lange Ecke einschob (113.).

Nun rannte Steinbach-Hallenberg ununterbrochen an. Kunth konnte einen 20-m-Schuss von Bischoff noch parieren (117.), aber im letzter Sekunde gelang Idjaschak doch noch das 3:3, als ein eine Eingabe quer durch den Strafraum direkt nahm und den Ball aus zehn Metern ins Tor drosch (120.+1).

So folgte des Dramas dritter Akt, das Elfmeterschießen. Die ersten Schützen waren alle treffsicher, obwohl Kunth zweimal die Hand am Ball hatte. Beim Stand von 7:6 wollte Heyer es ganz genau machen, verfehlte das Gehäuse aber, doch dann hielt Kunth den Versuch von Idjaschak. So ging es mit sieben erfolgreichen Schützen weiter, bis sowohl die Versuche von Nattermanns als auch Kunth gehalten wurden. Für Steinbach-Hallenberg traf dann Dumitra, während Möller seinen Versuch verschoss.

Ein bitteres Ende für die Gäste nach all dem Aufwand! Bis zum Punktspielauftakt am kommenden Samstag gegen den FC Erfurt Nord muss dieses Negativerlebnis – ein harter Kontrast zum Halbfinaleinzug der letzten Saison! – aber verarbeitet sein.

Steinbach-Hallenberg: Lichtenheld; König, Schindler (85. Klee), Thorwarth, Bischoff, Idjaschak, Wahl, Dumitra, Nattermann, Crisan (85. Marr), Menz

Geratal: Kunth, Kellner, Linse, Klawitter (105. Möller), Barchewitz (69. Wittke) – Weidlich – Sennewald, Thurau, Endter (105. Nanez), Zachert – Heyer

Leitschuh (Barchfeld) – 100 – 1:0 Dumitra (10.), 1:1 Zachert (27.), 1:2 Sennewald (61.), 2:2 Weidlich (77./Eigentor), 2:3 Zachert (113.), 3:3 Idjaschak (120.+1) – Erfolgreiche Elfmeterschützen: Menz, Wahl, Thorwarth, König, Bischoff, Marr, Klee, Dumitra – Linse, Thurau, Weidlich, Wittke, Kellner, Sennewald, Zachert

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