Fußball-Kuriositäten aus Haina Vier Hochstapler beim HSV

Mit einem aufsehenerregenden Trick manövrieren Fans des Hainaer Sportvereins im letzten Kreisoberliga-Pflichtspiel des Jahres 2024 ihren „HSV“ zum Sieg und auf Tabellenplatz zwei. Dafür brauchen sie einen Gabelstapler, viel Mut und dicke Kleidung ...

 
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Machen auch in luftigen, 4,50 Metern Höhe mächtig Bambule: Max Fritsch, Hannes Peter, Tom Heurich und Luis Nennstiel. Zuvor hat sie Levi Bärnreuther mit dem Gabelstapler in die HSV-Logo befördert. Foto: Ulrich Hofmann

Dies ist mit Sicherheit nicht alltäglich. Vier Fans des „kleinen HSV“ (Hainaer SV) bejubeln den 3:1-Heimsieg ihrer Lieblinge gegen den SV 07 Häselrieth – aber aus 4,50 Metern Höhe. Ein Gabelstapler, eine Schaumstoffmatte, windundurchlässige Winterkleidung und gute Laune machen dies möglich.

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Die Kirmesburschen in Haina waren mit Nacharbeiten hinsichtlich der Ortskirmes im Grabfeld beschäftigt. Denn die Kirmes-Tanne musste wieder eingelegt werden. Und die Jungs waren dann mit ihren Arbeiten rechtzeitig vor Spielbeginn fertig. So ging es samt Technik Richtung Sportanlage „Heilig Kreuz“ – zur Unterstützung beim Heimspiel. Und in Ermangelung günstiger Sitzplätze wurden die Logen-Plätze gleich mitgebracht. Da oben war es zwar etwas luftig-frostig, aber die Sicht über das Spielfeld einzigartig. Lediglich zur Halbzeit wurden die Eins-A-Plätze zum Auffüllen der Glühwein-Kontingente verlassen.

Ist der Eintritt etwas zu günstig?

Am Ende jubelten die Gastgeber und unter ihnen vier Fans ganz besonders. Denn der Aufwand hinsichtlich der Unterstützung hatte sich gelohnt. Eine Frage muss aber bei der nächsten Sitzung des HSV-Vorstandes noch abschließend geklärt werden: Reicht das stinknormale Eintrittsgeld für solche Logen-Plätze eigentlich aus?

Zum Spiel: In dieser Begegnung zwischen Haina und Häselrieth kam Patrick Jäger zurück an die alte Wirkungsstätte. Für ihn ging es ohne Punkte zurück nach Häselrieth. Beim Seitenwechsel stand es nach einem abwechslungsreichen und spannenden Spiel 1:1-Unentschieden. Das Führungstor von Carlo Trautwein mit seinem siebten Saisontreffer glich Stefan Wacker (Saisontor Nummer elf) per Kopfballtreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit im ersten Durchgang aus. Im zweiten Durchgang besaßen dann die Hainaer die besseren Möglichkeiten. Christian Fritsch war nach einem Eckball per genialem Hackentrick am kurzen Pfosten mit für die Führung zuständig. Der Ball landete am Pfosten. Von dort sprang das Leder an den Körper des Gästekeepers und schließlich ins Tor. Toni Röther machte kurz vor Schluss mit dem 3:1 den Deckel drauf.

Vorbereitung am Gabelstapler: Gleich werden die vier HSV-Fans in die luftige Loge gehoben. Foto: Ulrich Hofmann

Mit diesem Heimsieg bleibt Haina im Spieljahr 2024/25 zu Hause weiterhin ungeschlagen. Das Team von HSV-Trainer Daniel Mai konnte hier 22 Punkte (sieben Siege und ein Remis) eintüten. Die Männer vom HSV verbesserten sich zum Jahreswechsel mit jetzt 30 Zählern auf Position zwo. Sie haben aber auch ein Spiel mehr als die Konkurrenz. Der starke Aufsteiger aus Häselrieth muss nach vier Siegen am Stück wieder Punkte abgeben. Die Rand-Hildburghäuser verbleiben auf dem sechsten Platz und können diese Woche gegen Sachsenbrunn punktemäßig sogar noch nachlegen.

51er machen Boden gut

Übrigens: Das Nachholspiel zwischen Hildburghausen II und 51 Sonneberg gewannen die Gäste mit 3:1. Bei schwierigen Kunstrasen-Verhältnissen – mit diesen Bedingungen mussten aber beide Teams klarkommen – begünstigte eine löchrige Hintermannschaft der Gastgeber den Auswärtssieg der Gäste. Die Landesklasse-Reserve verbleibt mit elf Punkten auf dem elften Platz. Nach zuletzt nur zwei Punkten aus den jüngsten sechs Begegnungen können die Wolkenrasen-Kicker endlich wieder dreifach punkten. Sie liegen zur Winterpause jetzt acht Zähler vor der Abstiegszone.