Fußball-Kreisoberliga Hier der „Chancentod“, da die ganze Routine

Wieder nichts: Goldlauters Logan Klingelstein scheitert erneut an Viernaus Keeper Alexander Weisheit. Foto: Freies Wort/Karsten Tischer

Auf das 1:7 gegen Jüchsen folgt ein 0:6 bei Viernau. Die SG Goldlauter erlebt am Sonntag das nächste Debakel in der Fußball-Kreisoberliga.

 
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„Fußball ist eiskalt“, sagt Logan Klingelstein am warmen Sonntagnachmittag in der Sonne von Viernau und wirft Jeremy Weisheit ein „Das Toreschießen muss ich noch von dir lernen“ hinterher, als der verletzte Stürmer zum Abklatschen auf den Rasen vorbeikommt. Der 19-jährige Klingelstein wurde im Duell gegen den FSV Viernau zum Sinnbild für die langsam verzweifelnden „Super-Wopper“. Nach dem 1:7 gegen Jüchsen vor einer Woche setzte es nun in Viernau den nächsten Tiefschlag – ein 0:6.

Dass bei der SG Goldlauter eine Null bis zum Ende stehen blieb, konnte weder Klingelstein noch der Rest des Teams nachvollziehen. Immer wieder liefen er und Stürmerkollege Andrej Lieb der Viernauer Verteidigung davon und scheiterten an sich selbst.

Viernaus riskanter Systemwechsel

Dabei war die Gelegenheit günstig. Die Elf von Matthias Schmidt wagte etwas, das sie in dieser Kreisoberliga-Saison noch nicht probiert hat. Schmidt stellte von 4-4-2 auf 3-5-2, von Vierer- auf Dreierkette, um, schlicht, um mehr Variabilität ins eigene Spiel zu bekommen. Dadurch entstanden, wie Konrad Jahn sagt, „Abstimmungsprobleme“. Die bekam der mittlerweile 37-jährige Innenverteidiger auch am eigenen Leib zu spüren.

Doch Goldlauter konnte am Sonntag anlaufen, wie es wollte, der „Chancentod“ (wie Logan Klingelstein sich selbst sah) lief sozusagen immer mit. Auf der anderen Seite ein ganz anderes Bild. Maximilian Arndt trifft von der Strafgrenze perfekt ins rechte Eck (1:0/15.), Andrej Strucka zieht aus spitzem Winkel ebenso satt ab und erzielt das 2:0 (27.). Bis dahin waren Andrej Lieb und Logan Klingelstein schon der Verzweiflung nah, auch weil ein klarer Elfmeterpfiff in der ersten Halbzeit ausblieb. Die Folge sind einmal mehr viel Frust, was Kapitän Martin Paul und Co-Trainer Hans Schade in der Halbzeitpause je eine Gelbe Karte einbringt.

Es stimmt nicht in der Abwehr

Im zweiten Durchgang werden die Abwehrschwächen der personell kaum noch spielfähigen Suhler SG noch augenfälliger. Andrej Strucka kann zwei Minuten nach Wiederanpfiff entspannt zum Kopfball hochsteigen und den ganz sanft im Tor platzieren. Dem 4:0 geht ein als Rückpass gewerteter Ball zu Keeper Marcel Eichhorn voraus. Daniel Dittmar verwandelt den indirekten Freistoß aus kurzer Distanz. Jona Brandt (68.) und Leonard Schleicher vom Punkt (79.) machen das halbe Dutzend voll. Und Goldlauter hat Glück, dass es nicht noch mehr Tore werden.

Schon kurz vor dem letzten Viernauer Treffer liegt Logan Klingelstein auf dem Boden und schüttelt den Kopf. Er war auf dem Rasen weggerutscht. Auch das passte zu diesem Spiel. Im Training laufe alles, sagt Klingelstein. Das bestätigt auch das Trainerteam. Nur sobald der Ball „richtig“ rollt, klappe es nicht mehr mit dem Toreschießen.

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