Julian Nagelsmann ist eigentlich keiner, der seine Emotionen vor sich herträgt. Der Bundestrainer tritt meist beherrscht auf, emotionale Momente in der Öffentlichkeit des eloquenten Coachs sind nicht in Erinnerung geblieben. Dass Nagelsmann am Freitagabend mit Tränen in den Augen vor die TV-Kameras trat, ihm die Stimme kurz stockte und er sich räuspern musste, zeigt die Besonderheit des Moments, die das Aus der deutschen Nationalmannschaft mit sich brachte. In der Verlängerung unterlag die DFB-Auswahl am Freitagabend in Stuttgart mit 1:2 (0:0/1:1) – und führte nicht nur beim Bundestrainer zu einem Gefühlsausbruch. „Wir haben unverdient verloren“, sagte der sichtlich angegriffene Nagelsmann nach dem unglücklichen Aus von der Heim-Europameisterschaft. Mikel Merino hatte Spanien in der 119. Minute zum Sieg geschossen. „Ich finde, dass wir es als Gruppe nicht verdient haben, auszuscheiden.“