Enttäuschung für die größte Insel der Welt: Im Sport will sie niemand haben, politisch jedoch alle.
Der nordamerikanische Fußball-Kontinentalverband CONCACAF hat den Aufnahmeantrag Grönlands einstimmig abgelehnt. Die Entscheidung wurde während eines außerordentlichen Kongresses getroffen und bedeutet einen herben Rückschlag für die Insel, die somit weiterhin nicht an internationalen Wettbewerben und Qualifikationen teilnehmen kann.
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„Dies ist kein Sieg für die Fußball-Demokratie. Dies macht Fußball nicht für alle Menschen weltweit zugänglich und es zeigt, dass kleinere Nationen große Schwierigkeiten haben, die Erlaubnis zu erhalten, unter ihrer eigenen Flagge zu spielen“, erklärte Kenneth Kleist, Präsident des grönländischen Verbandes Kalaallit Arsaattartut Kattuffiat (KAK).
Die größte Insel der Welt gehört politisch zu Dänemark, geografisch aber zu Nordamerika. Genau diese Konstellation machte die Aufnahme in einen internationalen Fußballverband so kompliziert. Nachdem der europäische Dachverband UEFA bereits eine Aufnahme abgelehnt hatte, setzte Grönland seine Hoffnungen auf den CONCACAF-Verband.
Anders als die UEFA, die nur von der UNO als vollkommen unabhängig eingestufte Länder aufnimmt und daher zum Beispiel das Kosovo ablehnen muss, akzeptiert die CONCACAF auch Territorien mit autonomem Status, darunter auch viele Inseln.
Auf der arktischen Insel mit rund 57.000 Einwohnern gibt es lediglich 18 Fußballplätze, und der Sport kann aufgrund der klimatischen Bedingungen nur von Mai bis August ausgeübt werden. Das Nationalteam besteht ausschließlich aus Amateuren und konnte bisher nur Freundschaftsspiele absolvieren. Anfang Juni bestritten die Grönländer in Deutschland ein solches Spiel gegen eine Auswahl der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein.
Die Situation im Handball stellt sich ganz anders dar: Dort ist Grönland seit 1998 Mitglied des Weltverbandes IHF und schaffte es 2001 und 2017 sogar zur WM. Im Fußball bleibt der Traum von offiziellen Länderspielen jedoch vorerst unerfüllt.
