Fußball 13 Tore – Fußballherz ...

Liane Reißmüller
Unter Bedrängnis setzt sich der Meininger Marcel Parlesak (blaues Trikot) Foto:  

Elfmeterkrimi

 
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Meiningen -

Alle jene, die sich gegen den Besuch des Qualifikationsspiels zur 1. Pokalhauptrunde des Thüringer Fußall-Verbandes entschieden hatten, dürfen sich ärgern. Der VfL Meiningen setzte sich nach einem 3:3 in der regulären Spielzeit und nach der Verlängerung mit 7:6 Toren gegen den FC Union Mühlhausen (Landesklasse, Staffel 2) durch und zog damit in die erste Hauptrunde des Landespokalwettbewerbes ein. Dazu treffen die Theaterstädter am kommenden Sonntag (16 Uhr) auf den Kreisoberligisten SV Stahl Brotterode-Trusetal. Einziger Wermutstropfen: Spielgestalter Hugo Sauerbrey verletzte sich in der 35. Minute so schwer an der Schulter, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dort wurde er gleich operiert (Schlüsselbeinbruch). Die Akteure beider Mannschaften boten den 75 Zuschauern in einer fairen Partie alles, was das Fußballherz begehrt.

Auch wenn nach so langer Pflichtspielabstinenz naturgemäß noch nicht alles rund lief, versuchten beide Mannschaften mit viel Tempo zum Erfolg zu kommen. Weil sie in Richtung Tor zunächst aktiver agierten, gingen die Männer von VfL-Trainer Marcel Kißling verdient in Führung (1:0/11.). Wenig später bestraften die Unioner die fehlende Zuordnung in der VfL-Abwehr mit dem Ausgleich (1:1/14.).

Im zweiten Abschnitt schienen sich die Meininger nach ihrem 3:1 auf der Siegerstraße zu befinden. Doch weil sie zum einen eigene klare Chancen ausließen und zum anderen in der Abwehr ihren Gegenspielern wieder zu viel Freiraum genehmigten, kamen die Unioner, angeführt von ihrem mit viel Übersicht agierenden Spielführer Toni Jurascheck, zum verdienten 3:3- Ausgleich. Nachdem der Unioner Kapitän im Spiel vom Elfmeterpunkt noch für die Verlängerung gesorgt hatte, war es ausgerechnet er, der den letzten Elfmeter in der Entscheidung vom Punkt nicht an VfL-Torhüter Kallenbach vorbeibrachte. Der Meininger Schlussmann wartete bereits im Spiel und beim zweiten Durchgang des Elfmeterschießens mit Glanztaten auf.

VfL-Offensiv-Mann Lukas Brinschwitz traf zwar selbst nicht, riss aber immer wieder Löcher in die Unioner-Abwehr. „Wir wollten unbedingt gewinnen, weil wir uns in der Hauptrunde auch gegen Brotterode-Trusetal eine Chance ausrechnen. Natürlich hätten wir nach unserem 3:1 den Sack zubinden müssen, spielten danach aber vogelwild. Allerdings mussten wir den verletzungsbedingten Ausfall von Hugo Sauerbrey verkraften, und aus privaten Gründen fehlte in der zweiten Hälfte unser Kapitän Daniel Korff. Damit ging zunächst die Zuordnung verloren. Aber am Ende hat es ja gereicht, und das ist wichtig“, freute sich der Blondschopf, der wie der VfL-Cheftrainer Tino Krautwurst seine Mannschaft in der neuen Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz sieht. „Ich denke, man muss abwarten, wie alle Mannschafte diese lange Pause überstanden haben. Jetzt schauen wir erst einmal auf unser nächstes Spiel, die Pokalaufgabe in Trusetal. Auch wenn es nicht einfach werden wird, aber wir als höherklassige Mannschaft sollten den Anspruch haben zu gewinnen“, meint Lukas Brinschwitz. Die Frage, wie lange der Sieg gegen Mühlhausen gefeiert werden würde, beantwortet er kopfschüttelnd. „Das war mit 120 Minuten und dem Elfmeterschießen zwar ein Spiel, was man nicht oft abliefert, aber es kostete Kraft. Es wurde fair, aber intensiv, geführt. Das lag auch daran, dass Schiedsrichter Runknagel einen guten Job gemacht hat. Nun feiern? Ehrlich gesagt, bin ich zu müde“, verriet der Rechtsfuß, der im August seinen 21. Geburtstag feiert.

“Nach dem 3:1 müssen wir das 4:1 nachlegen. In der zweiten Hälfte hätte das Spiel auch kippen können. In der Verlängerung spielten wir nicht mehr auf volles Risiko. Dafür konnten wir uns im Elfmeterschießen belohnen. Natürlich kann noch nicht alles klappen, gibt es noch in Sachen Zusammenspiel einiges zu tun. Am Sonntag wird die Aufgabe in Trusetal nicht einfacher. Die Mannschaft verstärkte sich mit dem Zusammenschluss mit Brotterode und dem Zugang von Justin Kaps. Es werden zahlreiche Zuschauer da sein. Das macht es nicht leichter für uns“.

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