Meiningen - Nach der kurzen Pause zu Beginn des neuerlichen Lockdowns im November freuten sich in der Region viele kleine Sportler, dass sie schnell wieder den Trainingsbetrieb in Sporthallen und auf Sportplätzen aufnehmen konnten. Damit ist nun aber wieder Schluss. Und so wurde auch der Frauen- und Mädchen-Fußball beim ESV Lok Meiningen in einen unfreiwilligen, vorzeitigen Winterschlaf versetzt. „Durch die Verordnung des Landratsamtes vom 4. Dezember wurde uns die Durchführung des Trainingsbetriebes auf den Sportanlagen und in den Hallen untersagt“, so Nachwuchs-Trainer Hans-Jürgen Herbst. „Die Pandemie-Lage hatte sich zugespitzt, was sich auf den erst kürzlich genehmigten Trainingsbetrieb für die Mädels bis 18 Jahre erneut wieder negativ auswirkte.“ Dem Thüringenligateam der Frauen war es ohnehin nicht gestattet, einen Trainingsbetrieb durchzuführen. Die gegenwärtige Situation sei eine Blaupause zum Frühling 2020, so Herbst weiter. „Dass es noch mal dazu kommt, dass der Amateursport lahmgelegt wird, haben wir zugegebenermaßen auch nicht erwartet. Unser Frauenteam trainierte seit dem 26. Mai wieder wöchentlich bis zum 30. Oktober, ohne dass es auch nur einen Verdachtsfall einer Corona-Infektion gab. Und das bei einem fast 30-köpfigen Kader“, berichtet der langjährige Übungsleiter. „Das hat natürlich auch etwas mit der tollen Umsetzung des Hygienekonzeptes des Vereins und der Disziplin der Spielerinnen zu tun.“ Keine Trainingseinheit fand mit weniger als zehn Spielerinnen statt, im Durchschnitt waren es um die 15 Spielerinnen pro Training. Wenn man diese Statistik betrachtet, kann man erahnen, wie sehr der Mannschaft das wöchentliche Training und der Wettkampf im Spielbetrieb fehlten. Die sportlichen Leistungen waren konstant stark, in der neu formierten Verbandsliga West sind die Damen noch ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden) und nehmen gegenwärtig hinter dem FSV Silvester Bad Salzungen den zweiten Tabellenplatz ein. „Durch die Integration der aufgerückten U17-Juniorinnen, die toll funktionierte, steigerte sich die Qualität und Quantität in der Mannschaft noch einmal. Leider wurden wir, wie alle anderen Vereine, in den vorzeitigen „Winterschlaf“ geschickt, was aufgrund der derzeitigen Lage absolut verständlich ist. Jetzt hoffen wir, dass sich die Lage sobald als möglich mit Hilfe der Medizin durch einen Impfstoff verbessert und wir wieder auf den Platz zurückdürfen, um uns sportlich zu messen“, so der Frauentrainer Enrico Muffel.