„Wir haben viel geredet, waren manchmal fast am Ende unserer Kräfte. Aber Aufgeben war nie eine Option, wir haben gemeinsam mit unserer Sophia gekämpft“, sagt Julia und spricht dabei auch für Papa Steffen, der wann immer es ging, seine kleine Tochter besucht und mit ihr gekuschelt hat. Als Familie haben Julia, Steffen und Louis die schwierigen Wochen zusammen gemeistert. Unterstützung fanden sie bei den Mitarbeitern der Suhler Frühchenstation.
Wie bei den meisten Frühchen kamen bei Sophias Start ins Leben Rückschläge vor, die die Gefühlswelt der Familie kurz straucheln ließen. Doch von Beginn an war Sophia ein unglaublich zähes kleines Mädchen: selbst mit 335 Gramm wollte sie alleine atmen, brauchte nur ein wenig Unterstützung. Klar, die Begleiterscheinungen der Frühgeburt gingen auch an ihr nicht vorbei. Die für Frühchen typische Netzhauterkrankung verlangte nach einer Operation in der Suhler Augenklinik mit spezieller Antikörpertherapie und wird noch einige Nachbehandlung erfordern. Mit den Eltern an ihrer Seite, und Bruder Louis immer in Gedanken dabei, meisterte Sophia jede Hürde. Nun ging sie, nach nur 134 Tagen auf der Frühchenstation, mit Mama Julia nach Hause. Nach Dreißigacker zu Papa Steffen und ihrem Bruder, der sie endlich live kennenlernen möchte.
„Ein riesengroßes Dankeschön“, sagt Julia allen Schwestern und Ärzten der Station 3.5, „die sich so viel Mühe gegeben haben, soviel Hege und Pflege in unser kleines lautes Gewitterchen Sophia gesteckt haben“. Insbesondere gehe ein großer Dank an Chefarzt Schmidt von der Geburtsklinik, „der den Stein ins Rollen brachte und richtig reagiert hat“. Genauso geht der Dank an Physiotherapeutin Vicky und Psychologin Birgit vom SPZ, an die Milchküche und die leise Reinigungskraft. „Aber auch ganz vielen Dank an unsere Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt und immer geholfen haben.“
Die erste Etappe ihres Weges hat die Sophia gemeistert. Jetzt freut sie sich darauf, ihren Bruder und den Rest der Familie hautnah zu erleben – und auf ein Weihnachten zu viert.