Der Lagerbestand bezeichne die „nutzbaren Atomwaffensprengköpfe und diese Zahlen beginnen leicht zu steigen“, sagte Smith. Die Zahl sei aber noch weit entfernt von den mehr als 70.000 während der 1980er Jahre.
Überblick über die Atommächte und ihre atomaren Arsenale 2023:
Atomare Sprengköpfe insgesamt: 12.512
davon einsetzbar: 3844
davon in Reserve: 8668
China: 410 atomare Sprengköpfe in Reserve
Frankreich: 290 atomare Sprengköpfe
davon einsetzbar: 10
davon in Reserve: 280
Großbritannien: 225 atomare Sprengköpfe
davon einsetzbar: 120
davon in Reserve: 105
Indien: 164 atomare Sprengköpfe in Reserve
Israel: 90 atomare Sprengköpfe in Reserve
Nordkorea: circa 30 atomare Sprengköpfe in Reserve
Pakistan: 170 atomare Sprengköpfe in Reserve
Russland: 5889 atomare Sprengköpfe
davon einsetzbar: 4215
davon in Reserve: 1674
USA: 5244 atomare Sprengköpfe
davon einsatzbar: 1770
davon in Reserve: 3474
Vor allem China rüstet atomar auf
Der Großteil der aktuellen Steigerung ist auf China zurückzuführen, das seinen Lagerbestand von 350 auf 410 Atomwaffensprengköpfe erhöhte. Indien, Pakistan, Nordkorea und in einem geringeren Maße auch Russland erhöhten ebenfalls ihre Lagerbestände, die übrigen Atommächte behielten ihre Zahlen bei.
Russland und die USA verfügen nach wie vor gemeinsam über fast 90 Prozent aller Atomwaffen weltweit.
Rückschläge bei Verhandlungen über Atomwaffen-Begrenzung
Sipri-Forscher bemerkten zudem, dass diplomatische Bemühungen zur Atomwaffenkontrolle und -abrüstung seit der russischen Invasion der Ukraine Rückschläge erlitten hätten. So stoppte Washington seinen „bilateralen strategischen Stabilitätsdialog“ mit Moskau.
Russland hatte im Februar angekündigt, seine Beteiligung am 2010 abgeschlossenen Atomwaffen-Kontrollvertrag New Start zu beenden – laut Sipri „der letzte verbliebene“ Vertrag, der die strategischen Atomwaffen der USA und Russland beschränkt.
Smith verwies darauf, dass die steigenden Lagerbestände nicht mit dem Krieg in der Ukraine erklärte werden könnten, weil es länger dauere, neue Sprengköpfe zu entwickeln. Zudem seien die Länder mit den größten Erhöhungen nicht direkt vom Krieg betroffen.
Peking hat zuletzt viel in alle Bereiche seines Militärs investiert. „Was wir sehen, ist Chinas Aufstieg zur Weltmacht, das ist die Realität unserer Zeit“, betont Sipri-Direktor Smith.