Während am Sonntagnachmittag zahlreiche Gäste im Stadt- und Schlossmuseum im Gehrener Rathaus begrüßt wurden, hieß man eine Besucherin besonders herzlich willkommen: Karin Heinemann. Die Gehrener Seniorin kam allerdings nicht mit leeren Händen, sie hatte ein – in doppeltem Sinn – gewichtiges Stück im Gepäck: Einen an die 20 Kilo schweren, schmiedeeisernen Reichsadler – das markante Symbol des Wappens des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt und Teil des Wappens der Schwarzburg-Sondershäuser Linie. Der Brand am 11. September 1933 hatte das Gehrener Schloss nahezu zerstört und auch dem Brunnen im Schlosshof arg zugesetzt. Der doppelköpfige Reichsadler, der einst die Spitze der filigran geschmiedeten 6,50 Meter hohen Brunnenhaube zierte, gelangte vor Jahrzehnten in den Besitz von Familie Heinemann. Dort bemühte sich später Karin Heinemanns Gatte, der sich sehr für die Geschichte Gehrens interessierte und selbst Mitglied der Schwarzburger Ritterschaft in Gehren war, um das Detail der Brunnenhaube, sorgte für dessen Restaurierung. Das Stück zierte daraufhin viele Jahre das Wohnhaus von Heinemanns in der Schobsestadt.