Als mögliche Folge der Teuerung könnten nach Einschätzung des VDS-Vorsitzenden und Zugspitzbahn-Chefs Matthias Stauch Gäste auf mehrtägige Winterurlaube verzichten, die Unterkunft sparen und stattdessen Tagesausflüge unternehmen.
Eine gute Schneelage ist entscheidend
Darauf setzt man auch im Sauerland. Angesichts knapper Kassen könnten manche statt einer Fernzeise die Auszeit in der nahen Heimat wählen, sagt Julian Pape, Projektleiter der Wintersportarena Sauerland. "Stichwort Naherholung mit kurzer Anreise" - das sei auch ökologisch sinnvoll. Zu Nachhaltigkeit sei man seit längerem auf dem Weg.
Am Freitag startet der Mini-Betrieb in Winterberg auf einigen beschneiten Pisten, die derzeit weiß zwischen grünen Wiesen liegen. Am Freitag soll es aber Schnee geben. "Wir sind optimistisch, dass die Gäste kommen, wenn die Wetter- und Schneebedingungen passen", sagt Pape.
Neben Sonnenschein ist eine gute Schneelage ein entscheidender Faktor für den Verlauf einer Saison. Immer öfter macht aber der Klimawandel hier Skifahrern und Liftbetreibern einen Strich durch die Rechnung.
Kaum Vorjahresschnee vorhanden
An der Zugspitze geht es nach dem extrem heißen Sommer mangels Schnee erst einmal nur mit einem Lift los. "Für mehr reicht die aktuelle Schneelage leider einfach nicht aus", sagt Verena Tanzer. Vom Vorjahresschnee, der in Mulden zusammengeschoben den Sommer überdauern und zum Saisonstart auf der Piste verteilt werden soll, ist kaum etwas übrig. "Es hat nur sehr wenig Altschnee über den Sommer geschafft", sagt Tanzer. "Wir sind in diesem Winter auf der Zugspitze noch mehr als in den vergangenen Jahren vom Neuschneefall abhängig und müssen weiter abwarten." Kunstschnee gibt es hier nicht. Nicht zuletzt müsste Wasser vom Tal hoch gepumpt oder anderweitig transportiert werden. Man sehe dafür aber keine Notwendigkeit.
Auch andernorts hofft man auf Schnee. Eine Woche nach der Zugspitze sollen laut VDS am 9. Dezember die Bahnen am Feldberg im Schwarzwald sowie am Fellhorn und am Nebelhorn in Oberstdorf starten.
In den Nachbarländern hat der Betrieb in höher gelegenen Gebieten bereits begonnen: In Saas Fee, Zermatt, St. Moritz und Grindelwald in der Schweiz ziehen die Skifahrer schon ihre Schwünge, ebenso in Ischgl und in Sölden in Österreich.