„Das Mädchen möchte hier leben und nicht zurück nach Brasilien“, heißt es aus dem Landratsamt in Würzburg. An dessen Jugendamt hat das Familiengericht einstweilen die Vormundschaft über die Elfjähriger übertragen. „Dem Mädchen geht es soweit gut. Es ist ein wirklich tapferes, starkes Mädchen“, sagt Jugendamtsleiter Bernd Adler, „Wir können die schrecklichen Ereignisse, die das Kind erleben musste, nicht rückgängig machen. Wir setzen uns aber mit allen verfügbaren Mitteln dafür ein, dass wir das Mädchen bestmöglich unterstützen können – mit seelischer, rechtlicher und auch finanzieller Unterstützung“, sagte er.
A. ist bereits wieder aus der Klinik entlassen. Ab dieser Woche will sie wieder in die Schule gehen.
„Es gibt Tage, da geht es ihr allerdings sehr schlecht. Es muss immer jemand bei ihr sein. Die psychischen Folgen der Tat lassen sich noch nicht absehen“, so der Jugendamtsleiter. „Die Familie ist allerdings ein großer Rückhalt.“ Die Verwandten würden sich „sehr herzlich und aufopfernd“ um das Kind kümmern und seien sehr dankbar für die Unterstützung der Behördenmitarbeiter.
Nun wird geklärt, ob und wann der Vater von A., der noch in Brasilien lebt, nach Deutschland kommen kann. Auch einen Bruder hat die Elfjährigen in dem südamerikanischen Land. „Wir werden die Vormundschaft nur so lange ausüben, bis alles geklärt ist und der Vater die Verantwortung übernehmen kann“, stellt das Würzburger Jugendamt klar.
Ob mit oder ohne Rest-Familie: Das Mädchen hat eine schwere Zukunft zu schultern und braucht auch finanzielle Unterstützung.
Das Landratsamt ruft daher gemeinsam mit dem Verein „Würzburg zeigt Herz“ dazu auf, für das Mädchen zu spenden. Man wolle das Kind seelisch, rechtlich und finanziell bestmöglich unterstützen, sagte ein Sprecher des Jugendamtes.
Auch mitfühlende Südthüringer sollen die Gelegenheit haben, der Elfjährigen mit einer Spende an eine zuverlässige Adresse unter die Arme zu greifen. Das Hilfswerk unserer Zeitung, „Freies Wort hilft“ schließt sich daher dem Aufruf an und nimmt selber Spenden entgegen. „Als ein Zeichen der Solidarität mit unseren Nachbarn in Unterfranken“, wie Vereinsvorsitzender Kersten Mey sagte.
Spenden unter dem Verwendungszweck „Würzburg“ sind ab sofort an „Freies Wort hilft – Miteinander Füreinander “ möglich. Kontoverbindung: IBAN DE 39 8405 0000 1705 017 017. Wir garantieren: Jeder Euro kommt bei A. und ihrer Familie an. Spenden sind steuerlich absetzbar.