Freies Wort hilft Hainaer Familie benötigt Hilfe

Florian Kirner

Der elfjährige Jannik leidet unter vielen Krankheiten. Seit er vier ist, kann er nicht mehr laufen. Nun muss der Transporter der Familie umgerüstet werden – und das ist zu teuer.

 
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Luisa Endesfelder mit ihrem elfjährigen Sohn Jannik. Foto: frankphoto.de

Für ihre Kinder geben Eltern alles. Dem würden wohl fast alle Mütter und Väter zustimmen. Nur: Wie viel ist das eigentlich „alles“? Luisa und Nico Endesfelder jedenfalls wird deutlich mehr abverlangt als manch anderen Eltern. Denn der kleine Jannik mit seinen elf Jahren ist vielfach eingeschränkt. Seit Geburt leidet er an Mikrozephalie. Die Charité erklärt:

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„Mikrozephalie kommt aus dem Griechischen („mikros“ und „kephal“) und bedeutet „kleiner Kopf’“. Von Mikrozephalie spricht man, wenn ein Kopf deutlich kleiner ist als bei anderen Menschen gleichen Alters, Geschlechts und gleicher ethnischer Gruppe.“

Schon viel gelitten

Diese Störung des Kopfwachstums sorgte beim kleinen Jannik für einen großen Entwicklungsrückstand. Dazu kommen Epilepsie, Knicksenkfüße, Inkontinenz und ein Gendefekt. „Der Kleine hat schon viel mitgemacht“, sagt Angelika Kegel, die Oma. Aber sie sagt es mit solch einer Herzensgüte, dass man sofort merkt: Sie haben ihn hier alle gern, ihren Jannik: „Ein ganz, ganz lieber Kerl. Er malt gerne. Er spielt gerne“, sagt die Mutter.

Jannik ist ein lieber, fröhlicher Junge. Foto: frankphoto.de

Aktuell spielt er viel mit Minecraft-Figuren und mit einem Spezialsandkasten, den ein hilfsbereiter Nachbar, der Onkel Dieter, für Jannik gebaut hat. Der hochgestellte Sandkasten ist so geschnitten, dass Jannik vom Rollstuhl aus darin spielen kann. Ein genialer Einfall.

Vater arbeitet für zwei

Überhaupt sei die Unterstützung groß, sagt Luisa Endesfelder. Die Familie halte zusammen, der Freundeskreis unterstütze auch. Und Vater Nico arbeitet für zwei, um den Laden irgendwie am Laufen zu halten. Oma Angelika ist zwar viel im Einsatz. Aber finanziell kann sie mit ihrer winzigen Rente kaum helfen. Und die Kosten für die Betreuung steigen und steigen.

Freilich wird auch von öffentlicher Seite unterstützt. Die Malteser holen Jannik ab und fahren ihn zur Albert-Schweitzer-Schule in der Kreisstadt. Von dieser Schule hat die Familie einen sehr guten Eindruck: „Das klappt da alles wunderbar.“ Jannik bekommt dort Intensivpflege.

Familie hat Haus aufgegeben

Nur was haben die Eltern nicht schon auf sich genommen, um ihrem Liebling das schönstmögliche Leben zu verschaffen? Das geerbte, schuldenfreie Haus haben sie aufgegeben. Die alte Bausubstanz barrierefrei umzubauen, war vollkommen aussichtslos. Das neue Haus in Haina ist dafür viel besser geeignet. Es gibt einen Treppensteiger und einen Außenlift.

Auch das waren schon immense Kosten. Viele Medikamente müssen die Endesfelders selbst bezahlen. Nachts kommt Jannik an eine Beatmungsmaschine. Tagsüber muss er mindestens dreimal inhalieren. Für die Mutter ist das ein Vollzeitjob. Letztes Jahr war Jannik vier Wochen auf der Intensivstation, lag im Koma…

Jannik kann nicht allein sitzen

Jetzt muss dringend der kleine Familientransporter umgebaut werden, denn momentan können sie nur mit Jannik los, wenn zwei Erwachsene im Auto sitzen. Jannik kann sich auf dem Sitz nicht alleine stabilisieren. Bei längeren Fahrten kriegt er schlimme Rückenschmerzen. Und den Elfjährigen ohne Lift in das Fahrzeug zu hieven, wird immer schwieriger und schon bald wird es unmöglich sein.

Der heranwachsende Jannik muss ins Auto gehoben werden. Bald wird es Mutter Luisa nicht mehr mit Muskelkraft schaffen. Foto: frankphoto.de

Allerdings liegt der Kostenvoranschlag für den Umbau bei 14 500 Euro. Das Landratsamt übernimmt 3500 Euro. Der Fehlbetrag von 11 000 Euro stellt die Familie vor ein unüberwindliches Problem: „Ich war schon überall. Keiner konnte uns helfen…“, sagt Luisa Endesfelder. Und so kamen sie auf die Idee, sich an „Freies Wort Hilft“ zu wenden.

Liebevolles Miteinander

Jetzt stößt die Havaneserhündin Nelly zur kleinen Runde im schönen Hausgarten zu Haina. Der zweite Sohn, Louis, flitzt auf seinem Fahrrad herum. Und insgesamt ist es doch wirklich erstaunlich, wie diese Familie ihre Situation meistert. Kein Klagen und kein Gejammer. Sondern ein liebevolles, zuversichtliches Miteinander als Familie. Nur, der Umbau des Fahrzeugs, der würde das Leben der Endesfelders eben doch entscheidend vereinfachen – und dem kleinen Jannik vieles ermöglichen, wovon er momentan nur träumen kann.

Über „Freies Wort hilft“ sind Spenden möglich und das Hilfswerk dieser Zeitung wird die Familie unterstützen. Unter dem Stichwort „Jannik Haina“ können Spenden auf das Konto mit der IBAN DE39 8405 0000 1705 0170 17 überwiesen werden. Die eingehenden Beträge sind steuerlich absetzbar und kommen ohne Abzüge direkt den Menschen zugute, die Hilfe benötigen. „Freies Wort hilft“ ist das gemeinnützige Hilfswerk der drei Tageszeitungen in Südthüringen und steht für unbürokratische Unterstützung.