Zu den Kosten für die Behandlung kommen weitere hinzu. Nicht nur, dass die Reise, die Unterbringung und die Versorgung im Zuge der zwei- bis dreimonatigen Therapie finanziert werden muss. Mama Kathleen ist außerdem seit der Diagnose Tag und Nacht bei ihrer Tochter. Ihrer Arbeit kann sie seither nicht mehr nachgehen. Auch Lebensgefährte Manuel hat die Arbeitszeit ein Stück weit reduziert, um sich zu Hause um die beiden anderen Kinder – Luca und Lea, elf und zwei Jahre alt – kümmern zu können. Über Verdienstausfall und Kinderkrankentage hielten sich die finanziellen Sorgen anfangs im Rahmen. Nach einem Zeitraum von über einem halben Jahr erschweren die nun mehr und mehr den eh schon leidgeplagten Alltag der Familie. Und wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht, ist ungewiss.
„Aufgeben ist keine Option“
Marla kämpft derzeit mit den Folgen der letzten Chemotherapie. Gut drei Wochen liegt diese zurück. Offene Schleimhäute in Mund, Rachen, Darm und Magen machen ihr unter anderem besonders zu schaffen und obendrein das Essen und Trinken nicht möglich. Ihre Augen sind lichtempfindlich und zugeschwollen. Sie bekommt Morphium gegen die starken Schmerzen. Aber: „Aufgeben ist keine Option.“
Es vergeht kein Tag, an dem Mama Kathleen, die Familie, Freunde, Bekannte und einfach alle, die helfen wollen, nicht derlei von Kampfeswillen geprägte Botschaften über verschiedene Kanäle hinaus in die Welt tragen. Mit Marlas vom Krebs und von der Behandlung gezeichnetem Gesicht, auf dem immer auch ein Lachen zu sehen ist. Das eines Mädchens, das sich von der Krankheit nicht kleinkriegen lassen will. Und so wie sie kämpft, kämpft ihr Umfeld mit ihr.
Wie schon im Rahmen der Typisierungsaktionen lassen Familie und Freunde auch nun nichts unversucht, um Marla die Therapie in Singapur zu ermöglichen. Sie haben sich unter anderem an „Freies Wort hilft“ gewandt und selbst schon über soziale Medien zu Spenden über das Hilfswerk dieser Zeitung aufgerufen. Mit einem ersten beachtlichen Erfolg. „Die Resonanz ist riesig“, heißt es vonseiten des Vorstandes von „Freies Wort hilft“, der übermittelt, das bereits circa 28000 Euro auf dem Konto des Vereins eingegangen sind – darunter eine Spende eines Unternehmens in Höhe von 10000 Euro.
Ob und wann Marla die Therapie im weit entfernten Südostasien antreten kann, hängt derweil nicht nur von finanziellen Aspekten und der ausstehenden Entscheidung der Krankenkasse zur Kostenübernahme ab, sondern auch von ihrem aktuellen Gesundheitszustand. Denn der erlaubt es seit Abschluss der Chemotherapie nicht, eine letzte, vor der Singapur-Behandlung notwendige Beckenkammpunktion vorzunehmen, um einen aktuellen Wert hinsichtlich der Krebszellen in ihrem Blut zu ermitteln. Niemand kann Marla und ihrer Familie helfen, diese Hürde zu nehmen. Wohl aber zumindest dabei, ihnen die zweite, die finanzielle Barriere so niedrig wie möglich zu gestalten.
„Freies Wort hilft“, das Hilfswerk dieser Zeitung, ruft zu Spenden für die Familie und die schwerkranke Marla auf. Überweisungen an „Freies Wort hilft“, IBAN: DE39 8405 0000 1705 0170 17 bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse. Stichwort: Marla. Wir garantieren: Jeder Euro kommt direkt Marla und ihrer Familie zugute. Spenden sind steuerlich absetzbar. Das Ausstellen einer Spendenquittung ist möglich und im Verwendungszweck mit anzugeben.
Zu bedenken gilt: Sollte Marla den Kampf gegen den Blutkrebs vor der Behandlung verlieren, wird die Familie die Spendengelder der Krebsforschung und Krebsstiftungen zur Verfügung stellen.
Typisierungen laufen weiter
Spender braucht es immer
Wenngleich sich für Marla ein geeigneter Stammzellspender gefunden hat, gehen die bereits initiierten Typisierungsaktionen unter ihrem Namen und mit ihrem Gesicht weiter. Schließlich sind auch andere Menschen auf einen genetischen Zwilling angewiesen. Laut der Deutschen Stammzellspenderdatei, DSD, erkranken allein in Deutschland jährlich 13000 Frauen und Männer an Blutkrebs, darunter 600 Kinder. 30 Prozent finden innerhalb der Familie einen Spender, 70 Prozent sind auf nicht verwandte Spenden angewiesen.
Weitere Aktionen
17. April, 11 bis 14 Uhr, TU Ilmenau; 19. April, 14 bis 17 Uhr, Pflegeheim „Haus Phönix am Mupperg“ in Neustadt bei Coburg; 25. April, 13 bis 16 Uhr, Saalfelder Rathaus