Freies Wort hilft Der Herzenswunsch einer Mutter

Claudia und Jan Fritz aus Erlau haben einen Herzenswunsch: Sohn Erik, der an einer unheilbaren Muskelkrankheit leidet und mittlerweile im Rollstuhl sitzt, soll sich nicht mehr ausgegrenzt fühlen. Dafür ist ein Hublift nötig. Freies Wort hilft – sammelt Spenden und versteigert für diesen Zweck signierte Weltmeisterski von Johannes Thingnes Bö.

 
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Riesig ist der Sorgenberg, der sich vor Familie Fritz aus Erlau auftürmt. Zwei der drei Kinder – der 21-jährige Erik, aber auch seine neunjährige Schwester Hannah – sind krank. Unheilbar. Immer wieder gibt es Probleme. Claudia Fritz kann längst nicht mehr über den Berg hinwegschauen. Sie hat nur einen großen Wunsch: Solange ihre Kinder um sie herum sind, möchte sie ihnen ein schönes Leben bieten. Keiner weiß, was in ein paar Jahren ist . . .

Wir haben lange überlegt, ob wir an die Öffentlichkeit gehen, erzählt Claudia Fritz. Sie hat Tränen in den Augen. Die Entscheidung fiel, nachdem ihr auch ein Kollege sagte: „Ihr schafft das nicht allein!“ Nun bittet sie um Hilfe, möchte, dass ihr Sohn Erik nicht mehr das Gefühl hat, ausgegrenzt zu werden. Dafür fehlt nur eines: ein Plattform- oder Hublift. Doch der ist für die Familie unbezahlbar. Claudia Fritz kämpft um jedes Wort: „Es ist mein Herzenswunsch. Ich möchte, dass Erik wieder am Familienleben teilhaben kann, auch mal hierher zu uns zum Abendbrot kommen, mit uns Weihnachten feiern, quatschen, ein Glas Wein trinken oder Fernsehen kann.“

Seltene Muskelkrankheit

Erik ist 21 Jahre alt. Schon im Alter von sechs Jahren war klar, dass er an einer sehr seltenen, unheilbaren Form von Muskeldystrophie leidet. Im Jahr 2018 hatten Eriks Eltern gemeinsam mit vielen Lesern von Freies Wort und dem Verein Freies Wort Hilft ein Häuschen in den Garten, gleich neben dem Haus der Eltern gebaut. Klein aber fein und vor allem: behindertengerecht. Es bietet Erik ein Stück Freiheit und dazu Sicherheit, in der Nähe der Familie bleiben zu können. Im Haus war ein Umbau unmöglich. Zu eng, zu verwinkelt. Zum Einzug im Frühjahr 2019 konnte Erik noch laufen. Heute sitzt er im höhenverstellbaren Rollstuhl. Vor etwa einem Dreivierteljahr hatte sich seine Situation von einer Woche auf die andere dramatisch verschlimmert. Konnte er vorher noch 20, 30 Meter am Stück gehen, war Laufen von heute auf morgen passé. Mittlerweile gibt es Tage, an denen er allein nicht aus dem Bett kommt. Auch das Anziehen ist an solchen Tagen ohne Hilfe undenkbar. „Heute war wieder so ein Tag“, sagt Claudia Fritz und atmet schwer. Um halb Sieben klingelte ihr Telefon. Erik am anderen Ende: „Kannst Du mir bitte helfen.“ Seine Mama zog etwas über und half.

Erik müsse schließlich pünktlich zur Arbeit – ein Taxi fährt den Kaufmann für Büromanagement jeden Tag zum Neuen Rathaus nach Suhl. „Seit dem Spätsommer arbeitet er dort. Ihm gefällt es sehr gut.“ Allerdings gibt es noch keine behindertengerechten Toiletten. Das heißt für Erik: Er muss sich den Toilettengang den ganzen Tag über verkneifen. „Das soll aber behoben werden“, weiß Claudia Fritz – und hofft darauf, dass das bald passiert.

In seiner Wohnung fühlt sich Erik Kellermann wohl. Doch vieles schafft er nicht mehr allein. Um mehr Zeit zu haben, hat Claudia Fritz ihre Arbeitsstelle gewechselt. Schweren Herzens, denn im Pflegeheim in Schleusingen hat es ihr gefallen. Doch die Spätschichten raubten ihr viel Familienzeit. Denn neben Erik ist da ja auch noch Hannah. Die Neunjährige ist nicht nur auf einem Auge blind, sondern leidet dazu an Epilepsie und einer tuberösen Hirnsklerose. Viel muss die Mama mit der Tochter üben, der das Lernen sehr, sehr schwer fällt. Also schaute sie sich um – und fand eine neue Stelle im Pflegeheim Johannispark in Suhl. Dort arbeitet sie überwiegend Frühschichten. „Mein Arbeitgeber geht auf mich ein, macht vieles möglich. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar!“ So gehört der Nachmittag ihren Kindern.

Allerdings kann die Mutter Erik nicht allein ins Haus holen. Sie müsste ihn tragen – durch ein superenges Treppenhaus, Huckepack. Sie schüttelt den Kopf: „Keine Chance.“ Selbst ihr Mann hat damit zunehmend Probleme. Der Rücken macht’s nicht mehr mit. Auch deshalb hat die Familie alle Feierlichkeiten ins ebenerdige Nachbarhäuschen zu Oma und Opa verlegt. Sei’s an Weihnachten oder zu Geburtstagen – alles spiele sich bei den Großeltern ab.

Plattform- oder Hublift wäre die Lösung

Wieder Kopfschütteln. Das könne doch nicht die Lösung sein. Sie möchte ihren Sohn bei sich haben, wenn es ihm schlecht geht, würde gern die Nachmittage mit beiden Kindern verbringen. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als einen so genannten Hub- oder Plattformlift. Mit seiner Hilfe könnte Erik im Rollstuhl von außen in die Wohnetage „gehoben“ werden. „Man muss sich das wie eine Hebebühne vorstellen“, versucht Jan Fritz zu erklären. Oben angekommen, könnte Erik im Rollstuhl durch die Badtür in die Wohnung fahren. Es geht zwar knapp zu, doch Claudia und Jan Fritz haben alles ausgemessen – es passe. Was ihnen fehlt, ist das Geld für die Anschaffung. Neu kostet der Lift um die 18 000 Euro, sagt Jan Fritz und winkt ab. Doch selbst die gebrauchte Variante, die er im Internet für 8000 Euro entdeckt hat, ist nicht im Budget.

„Es belastet mich so. Erik ist ausgegrenzt. Ich möchte aber, dass er weiß und fühlt, er gehört dazu“, schildert Claudia Fritz ihre Gefühle. Sie sieht münde aus, abgekämpft. Es sind die Sorgen, die sie übermannen. Zurzeit ist ihr Haus eine Baustelle, denn ein zusätzlicher Raum musste her, um Tochter Hannah das Leben zu erleichtern. Deshalb wurde der Hauseingang verlegt. So haben sie zehn Quadratmeter gewonnen – für eine Badewanne. Im sehr engen Badezimmer der Familie habe Hannah mittlerweile Schwierigkeiten, sich zu bewegen. Den Umbau stemmen sie in Eigenleistung – investieren alles, was monatlich übrig ist. Noch fehlt der Fußboden, ein wasserdichter Laminatbelag. Doch der muss warten.

Sorgen schweißen zusammen. Jan und Claudia Fritz geben sich gegenseitig Kraft – und freuen sich über Kleinigkeiten: über die Note 2, die Hannah fürs Gedichtaufsagen bekommen hat – oder darüber, dass Erik jetzt eine Freundin hat. Ein Lächeln huscht über Claudia Fritz’ Gesicht, doch schnell kehrt der Ernst zurück: „Ich recherchiere ständig, hoffe, dass es Neuigkeiten gibt, dass ein Medikament gefunden wird, das heilt.“ Nein, sie werde die Hoffnung nicht aufgeben.

Freies Wort hilft – und ruft auf zu spenden. Mit Ihren Spenden könnte ein Hublift für Familie Fritz gekauft und damit eine der vielen Sorgen genommen werden. Spenden können Sie auf dieses Konto:

IBAN: DE39 8405 0000 1705 0170 17 (Rhön-Rennsteig-Sparkasse.), Stichwort: Erik Kellermann

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Bitte geben Sie an: Gebotsobjekt (ein Ski, zwei Ski oder Startnummer), den Gebotsbetrag in Euro, Ihren Namen und Ihre Telefonnummer.Die erfolgreichen Bieter werden nach Abschluss der Aktion kontaktiert und in der Zeitung veröffentlicht. Die gezahlten Gebotsbeträge sind als Spende steuerlich absetzbar.

 

 

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