Freibadstart in Dietzhausen Druckluftblase wirkt wie ein Wannenstöpsel

Anica Trommer

Vor allem die Stammgäste haben die Eröffnung des Dietzhäuser Schwimmbades am Samstag genutzt, um schon mal eine Runde durchs erfrischende Nass zu schwimmen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Endlich können die Mitglieder des Schwimmbadfördervereins und ihre Helfer aufatmen. Alle Arbeiten auf dem Grundstück sind erledigt, der Saisonstart ist geglückt. Nun können auch sie Arbeits- gegen Badehose tauschen.

Zwei, die Dutzende Stunden mit angepackt haben, sind Matthias Braun und Peter Bilke. Die beiden Dietzhäuser wurden dafür als Badi-Aktivisten 2022 ausgezeichnet. Stolz tragen die beiden die Plakette am Revers. „In den vergangenen drei Wochen waren wir jeden Tag hier“, erzählen sie. Zwischen 70 und 125 ehrenamtliche Stunden sind so zusammengekommen. Sie haben Rasen gemäht, die Terrasse von Unkraut befreit, Hecken geschnitten, Äste gehechselt oder die Handläufe im Becken mit dem Mikrofasertuch gewienert. „Wenn keiner hilft, geht es nicht vorwärts“, sagen die beiden Freiwilligen. Wie viel Arbeit in solch einer Baderöffnung stecke, sehe man am Ende, beim Sonnen auf der Wiese und beim Planschen im Wasser, nicht mehr.

Yvette Köhler und Tochter Lena gehören zu den ersten, die es sich am Samstag auf der Liegewiese gemütlich machen. „Wir sind Stammgäste“, sagt Yvette Köhler. Das Bad sei familiär und gemütlich und trotzdem weitläufig genug, sodass auch an heißen Tagen jeder noch einen Platz im Gras und im Wasser findet, schwärmt sie. Wenn sie sich für ein Freibad entscheidet, dann stets für das in Dietzhausen. „Wir wollen damit die Helfer unterstützen und dafür sorgen, dass das schöne Freibad erhalten bleibt“, sagt die Suhlerin.

„Erfrischend“, schätzt Roman Amstein, der kurz nach der Eröffnung im großen Becken abtaucht, ein. Zwischen 21 Grad an der Oberfläche und 17 Grad am Grund bewegt sich die Wassertemperatur. Dass sie noch steigen wird, davon ist der Vorsitzende des Fördervereins, Volker Seelig, überzeugt. Denn in dieser Saison müsse weniger Wasser als üblich nachgefüllt werden. Er hat sein Möglichstes getan, um den Ablauf abzudichten. Der Sperrschieber ist gute 30 Jahre alt und lässt, obwohl er geschlossen ist, viel Wasser durch. Mit Hilfe einer Druckluft-Blase ist das Rohr nun fast dicht. Um es zu installieren, musste Volker Seelig eine gute Dreiviertelstunde lang unter Wasser in vier Metern Tiefe hantieren. Zwischen 20 und 21 Grad liege die perfekte Wassertemperatur – nicht zu frisch, aber kalt genug, um eine zu starke Algenbildung zu verhindern.

Anders als in den Freibädern der Nachbarstadt Zella-Mehlis wird in Dietzhausen noch händisch abkassiert am Eingang. „Wir wollen, dass sich die Leute spontan zu einem Schwimmbadbesucht entscheiden können. Einfach paar Münzen einstecken und herkommen“, schildert Volker Seelig. at

Bilder