Egal, wo er sich aber danach zu der Strafe äußern sollte, wich er aus. "Um ehrlich zu sein, ich denke, jedes Wort darüber ist einfach Zeitverschwendung für alle", sagte Verstappen. "Bei zwei oder drei Fahrern ist das gleiche passiert und es hat Verwarnungen gegeben. Also die fünf Sekunden waren schon etwas harsch", sagte dafür Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko.
Teamchef Christian Horner breitete anschließend sogar Fotos in seiner Medienrunde auf dem Tisch aus, die belegen sollten, dass Verstappen im entscheidenden Punkt der Kurve vorn gewesen sein soll und damit Piastri hätte zurückstecken müssen. Nur machte er genau das nicht, was die meisten anderen, wenn nicht sonst alle gegen Verstappen machen. "Als ich innen war, war mir klar: Ich werde hier nicht als Zweiter rauskommen", betonte Piastri. So reden und handeln Champions.
Verstappens Reaktion auf die Durchsage seines Renningenieurs zur Zeitstrafe musste teils weggepiept werden. Um jegliches weiteres Strafenrisiko zu vermeiden, verpasste er sich danach nicht zum ersten Mal einen Maulkorb. Das wiederum führte zu recht eigenwilligen und skurrilen Dialogen.
Fluchen und kritisieren - im schlimmsten Fall droht Fahrverbot
Auf die Frage in der offiziellen Pressekonferenz, ob er mal erzählen könne, was am Start passiert sei, sagte Verstappen: "Der Start ist passiert. Kurve eins ist passiert und auf einmal war's schon Runde 50." Auf eine weitere Nachfrage entgegnete er: "Es ging alles sehr schnell."
Die Zurückhaltung kommt nicht ohne Grund. Maximal 120.000 Euro können Verstöße gegen die vermeintlichen Benimm-Regeln im Wiederholungsfall die Fahrer kosten, und sogar ein einmonatiges Fahrerverbot ist vorgesehen. Dass Verstappen durch sein Fluchen über den Red Bull einst in Singapur den Fia-Präsidenten Mohammed bin Sulayem zu dessen viel kritisierten und rigorosen Kurs verleitete, macht die Angelegenheit noch pikanter. Fortsetzung folgt garantiert. Nächster Stopp Miami.