Föritztal verzichtet auf Weihnachtsgrüße Statt Karten und Präsenten ein Scheck für Waxweiler

Von Cathrin Nicolai

Föritztal verzichtet in diesem Jahr auf die traditionellen Weihnachtsgrüße und unterstützt mit dem Geld die von der Flut betroffene Gemeinde.

Bürgermeister Andreas Meusel zeigt den symbolischen Scheck. Foto: Privat

Mupperg - Bevor es in die Feiertagspause geht, nutzt Bürgermeister Andreas Meusel die letzte Sitzung des Gemeinderates, um das Jahr noch einmal kurz Revue passieren zu lassen.

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Eigentlich, so meint er, ist gerade der Advent die Zeit, die Zuversicht, Besinnlichkeit und Hoffnung ausstrahlt. Doch bei vielen wollen sich diese Emotionen nicht so richtig einstellen. Kein Wunder, denn 2021 war ein Jahr, das komplett von der Coronapandemie geprägt war. Zu Hause, auf der Arbeit oder im gesellschaftlichen Leben wurde der Alltag anders organisiert als gewohnt. „Mag jeder hier im Raum diese Situation auf seine Art und Weise bewerten oder mit ihr umgehen, eines glaube ich sagen zu können, wir wünschen unser Leben von vorher wieder zurück“, ist Andreas Meusel überzeugt. Schuldzuweisungen oder der Gesang der Nachherschlauen bringen nicht weiter. Stattdessen bahnt sich jetzt eine große Gefahr in der Spaltung der Gesellschaft an. „Wir sollten deshalb Verantwortung übernehmen und dieser Spaltung entgegenwirken“, fordert er.

Schon jetzt mache die Situationen in den Krankenhäusern Angst. „Ich ziehe den Hut vor all denjenigen, die Tag und Nacht um das Leben der Betroffenen kämpfen und habe große Achtung vor denen, die in dieser pandemischen Zeit sich für das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen, ihnen Trost und Zuversicht spenden“, erklärt er.

Gern nutzt er an diesem Abend die Gelegenheit, sich bei allen Gemeinderäten für die geleistete Arbeit zu bedanken. „Wir haben gestritten, nach Lösungen gesucht oder gemeinsam Inhalte definiert. Es war nicht immer einfach, die Institutionen Verwaltung und Gemeinderat in Einklang zu bringen. Wünsche und Finanzen prallen mitunter aneinander“, lässt er die Arbeit Revue passieren und bezieht auch die Mitarbeiter der Verwaltung ein.

Neben Corona gab es noch ein weites Ereignis, das viele entsetzte: Die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal. „Durch eine unvorstellbare Sintflut verloren Familien ihr Hab und Gut, wurden Existenzen für immer zerstört und das gesellschaftliche Leben brach zusammen“, ruft er die Bilder in Erinnerung. Doch zum Glück gibt es Menschen, die helfen, konnte durch eine bemerkenswerte Solidarität und Hilfsaktion das Leid gelindert und ein Wiederaufbau gestartet werden. „Auch Kameraden unserer Feuerwehren und Privatleute halfen mit“, ist der Bürgermeister heute noch dankbar.

Trost und Aufmunterung sowie das Wissen, dass einem geholfen wird, stärkt aber auch die Hoffnung für die Zukunft. Genau diese möchte die Gemeinde noch verstärken. „Wir haben auf weihnachtliche Geschenke sowie weihnachtliche Feierlichkeiten verzichtet und werden den anfallenden Geldbetrag in eine Spende für die Gemeinde Waxweiler umzuwandeln. Ebenso verzichte ich in meiner Funktion als Bürgermeister auf die alljährliche Weihnachtspost und setze das nichtgenutzte Porto mit in die Spende“, verkündet Andreas Meusel. 800 Euro sind so zusammengekommen, die man an die Gemeinde Waxweiler überweisen wird.