Mehrere Feuerwehren, das THW, zahlreiche Rettungskräfte des BRK, mehrere Notärzte und auch zwei Rettungshubschrauber waren am Donnerstagabend im Einsatz, berichtete Yves Wächter, der Sprecher der Feuerwehren im Landkreis Kulmbach. Als die Dunkelheit hereinbrach, musste die Unglücksstelle beleuchtet werden. Nach einer kurzen Unterbrechung in der Nacht haben, wie Wächter sagte, die Einsatzkräfte um 7.45 Uhr am Freitag ihre Arbeit wieder aufgenommen, um bei allen Maßnahmen, die die Flugunfallsicherung vorgab, mit zu unterstützen.
Dass es für die Retter gefährlich sein könnte, sei von Anfang an bekannt gewesen, sagte Wächter. Feuerwehrleute seien für diese Zwecke auf dem Kulmbacher Flugfeld unterrichtet worden. „So haben wir schnell gesehen, dass Treibladungen verbaut sind. Über die Leitstelle wurde die Luftfahrtsicherheitsbehörde davon unterrichtet, die dann die Bergung einstellte.
Ein Techniker, der das Flugzeugmodell kennt, habe die Treibladung entschärft. Sie wäre, hätte der Pilot dazu noch Gelegenheit gehabt, dafür gebraucht worden, die Insassen samt einem Rettungsschirm aus dem Flugzeug zu „schießen“. Im Fall einer Explosion am Boden hätte das die Rettungskräfte gefährdet. Deswegen habe man sich entschlossen, sie vom unmittelbaren Unglücksort abzuziehen. „Das ist schwierig für Feuerwehrleute und den Rettungsdienst. Wir wollen helfen und müssen doch abwarten. Aber anders war es nicht möglich“, erklärte Yves Wächter. „Auch wir müssen auf unsere Leute aufpassen und die Eigensicherung beachten.“
Am Freitag betätigte die Polizei, dass es sich bei den Opfern um einen 52-Jährigen aus dem Kreis Kulmbach und um einen 51-Jährigen aus der Oberpfalz handelt.
Flieger spekulieren über starken Wind als Unfallursache
Der Kulmbacher Flugplatz ist wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht in vollem Betrieb. Der Tower, so berichten es Flieger, sei momentan nicht besetzt. „Fliegen ohne Flugleiter“ nennt man das von der zuständigen Regierung in Mittelfranken genehmigte Verfahren. Das bedeute aber nicht, dass jeder einfach starten kann, informiert ein Pilot. Jeder, der von Kulmbach aus abfliegen will, brauche eine Person am Boden, die in die Rettungssysteme eingewiesen ist und den Startvorgang beobachten muss, bis der Flieger weg ist. Auch wenn am Donnerstag, dem Tag des Unglücks, die Sonne schien, bedeute das nicht, dass gleichzeitig auch gutes Flugwetter geherrscht habe, heißt es in Fliegerkreisen. Nordwind habe geweht, sogenannte „Crosswinde“ seien aufgetreten. Bis zu 20 Knoten Wind seien gemessen worden. „Da musste man am Donnerstag schon richtig fliegen“, sagt ein Pilot.
Natürlich wird unter Fachleuten spekuliert, was zu dem schrecklichen Unglück geführt haben könnte. Die Winde, die am Unglückstag herrschten, werden als erstes genannt. Luftströmungen, die Piloten „Walze“ nennen, könnten den Absturz verursacht haben, wie es heißt. „Wenn man die nicht beherrscht, wenn man nicht schnell oder nicht hoch genug ist, dann dreht der Wind dich um“, beschreibt ein Flieger die gefährliche Situation. Das passe auf das Unglück, denn die Ultraleichtmaschine mit den beiden Männern an Bord sei noch in der Startphase gewesen, als sie abgestürzt ist.