Floh-Seligenthal - In der Kämmerei von Floh-Seligenthal wird seit Wochen am Haushaltsbuch geschrieben. Federführer ist Kämmerer Thomas Holland-Nell, der die vielen Daten zusammengetragen hat und bei den Haushaltsstellen in Position bringt. In den nächsten Tagen wird der Redakteur des Zahlenwerks aber einige Co-Autoren bekommen: Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der Kommune vor den Toren Schmalkalden werden von ihrem Königsrecht Gebrauch machen. Eben streichen, stauchen und hinzufügen, dehnen, strecken und kürzen bevor das Werk in Druck geht. Nach Vorrunde und Zwischenrunde folgt das Finale im Gemeinderat. „In einigen Wochen sind wir soweit“, sagte Bürgermeister Ralf Holland-Nell. „Der Verwaltungshaushalt ist ausgeglichen, das ist derzeit schon viel wert.“ Mit etwa 9,2 Millionen Euro werde dieser Etat-Teil, der auch als Kasse für die laufenden Kosten bezeichnet wird, ein bisschen größer als 2020 ausfallen, sagte das Gemeindeoberhaupt. Tatsächlich wird erstmals in der Geschichte der Kommune die Grenze von neun Millionen Euro überwunden. Dafür gibt es laut Kämmerer Holland-Nell verschiedene Gründe. So werden die Personalkosten, der ohnehin größte Brocken, weiter moderat steigen. Sie lagen im Vorjahr bei etwa 590 Euro auf jeden Einwohner gerechnet. Aber auch der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand, der fast 30 Prozent der Etatsumme ausmacht, steigt. „Die CO2-Steuer entfaltet ihre Wirkung“, sagte Kämmerer Holland-Nell. „Denn sie wird in den nächsten Jahren schrittweise weiter steigen.“ Die Steuer wird den Etat um Tausende Euros aufpusten. Der Fuhrpark braucht Kraftstoff. „Ein Schneeräumfahrzeug mit Schiebeschild kommt nicht mit sechs Liter auf 100 Kilometer hin“, so der Kämmerer scherzend.