Im Herbst 1989 erfolgte dann der Umzug nach Unterkatz in Thüringen, ein kleines Örtchen in der Nähe von Wasungen. Berufsbegleitend folgten dann die letzten beiden großen Schritte zum Pfarramt. In einem Aufbaustudium qualifizierte er sich zum Volltheologen und legte 1991 das erste Examen ab, sechs Jahre später folgte das zweite. Von Unterkatz aus wirkte er auch als Gehörlosenseelsorger, sein Einsatzgebiet war ganz Südthüringen.
Bis November 2014 blieb der nun voll bestallte Pfarrer in Diensten der Evangelisch-Lutherischen Kirche Mitteldeutschlands. Auf Grund des damals schon bestehenden Pfarrermangels in Bayern öffnete sich die bayerische Landeskirche für Bewerber von außerhalb des Bundeslandes, und Manfred Greinke freut sich noch heute, dass er "der Erste ist, dem es gelang als Leihpfarrer aus Thüringen nach Bayern zu kommen".
Nach etwas mehr als fünfeinhalb Jahren steht nun noch eine weitere Etappe des Berufswegs an. "Die Jahre in Fischbach waren die schönste Zeit meines beruflichen und sonstigen Daseins" konstatiert der scheidende Pfarrer rückblickend.
Seit 2005 ist er mit Maria Himmer, einer Ungarin, verheiratet, er selbst spricht fließend ungarisch. Um Ungarn etwa 290 Kilometer näher zu sein, verlegen die beiden nun ihren Lebensmittelpunkt in das niederbayerische Aicha vorm Wald, wo Manfred Greinke in Diensten des Dekanats Passau voraussichtlich für die nächsten zwei Jahre als "Springer" eingesetzt werden wird, "wo immer Not am Mann ist."
Am Samstag verabschiedete der Vorstand der Kirchengemeinde Eyrichshof-Fischbach gemeinsam mit Vertretern des Dekanats Rügheim Pfarrer Greinke offiziell in der Schlosskirche in Fischbach. Greinke verlässt den Raum Ebern nach fünfeinhalb Jahren mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Aber es war und bleibt ihm immer ein Anliegen, dort Dienst zu tun, wo er dringend gebraucht wird. Er habe nie Karrieregelüste verfolgt, so der scheidende Pfarrer, er wolle sich immer als Seelsorger für die Belange der Menschen einsetzen, Kontakt und Gespräche suchen - und das könne er besonders gut als "Springer".
Die Betreuung der etwa 850 Gläubigen in 15 Gemeinden teilen sich vorerst Pfarrer Bernd Grosser aus Ebern und Pfarrerin Sonja von Aschen aus Untermerzbach. Wie lange die Interimszeit bis zur Einführung eines neuen Seelsorgers dauern wird, weiß Gott allein.