Firmung in Arnstadt Übergang vom Kind zum Erwachsenen

Andreas Abendroth
21 Jugendliche erhielten in der Arnstädter Himmelfahrtskirche das Sakrament der Firmung. Foto: Andreas Abendroth

21 Jugendliche hatten am Wochenende ihre Firmung. Die jungen Erwachsenen machten deutliche, dass sie mit vielen Dingen der katholischen Kirche nicht einverstanden sind.

 
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In einem Festgottesdienst in der Arnstädter Himmelfahrtskirche hat am Sonntag der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr 21 Jugendlichen aus Arnstadt und Ilmenau das Sakrament der Firmung gespendet. Die Jugendlichen hatten sich unter Anleitung von Gemeindereferentin Claudia Wanierke über ein Jahr auf dieses Ereignis vorbereitet. Die Firmung ist nicht nur eine Bestätigung des Taufversprechens – dieses gaben ja Eltern und Paten bei der Taufe für das Kind – , sondern ein Zeichen des Übergangs vom Kindsein zum Erwachsenwerden und damit auch für die Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln und Tun. Und so ging es in der Vorbereitungszeit nicht nur um Glaubensfragen, auch soziales Engagement wurde durch die jungen Erwachsenen öffentlich umgesetzt und gezeigt.

Gegenüber Bischof Neymeyr wurde während des Gottesdienstes deutlich betont, dass die jungen Erwachsenen mit vielen Dingen in der katholischen Kirche nicht einverstanden, Veränderungen dringend notwendig sind. So beispielsweise müsste das Zölibat aufgehoben werden, so dass ein katholischer Pfarrer eine Familie gründen kann. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften müssten akzeptiert werden und Frauen ein Priesteramt übernehmen können.

Bischof Neymeyer ging auf diese Punkte ein, stimmte den Jugendlichen voll und ganz zu und betonte, dass auch aus seiner Sicht Erneuerungen und Veränderungen dringend notwendig seien. Dass man regional mit einem Umdenken bereits begonnen hat, zeigt sich beispielsweise an der Kirchengemeinde St. Elisabeth Arnstadt, zu der die Kirchorte Arnstadt und Ilmenau gehören. Zum ersten Mal wird eine Kirchgemeinde nicht von einem Pfarrer, sondern von einer Frau – von der pastoralen Pfarrbeauftragten Claudia Warnierke – geleitet. Aber Neymeyr betonte auch, dass man in Thüringen eine Vorreiterrolle übernommen hat, es wohl aber ein langwieriger Weg der Veränderungen im Bereich der gesamten Weltkirche werden wird.

Er fand es sehr gut, dass die jungen Menschen diese Themen aufgreifen und ansprechen. Und, dass sie mit dem Empfang der Firmung ein Zeichen ihres Bekenntnisses zum Glaubens setzen und damit auch an Veränderungen aktiv mitwirken können.

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