Michael Grüßung, der bis zur Wende in der Konstruktionsabteilung des Suhler Fahrzeug- und Jagdwaffenwerkes arbeitete, machte sich auf zu neuen Ufern. Eigenheimbauer sei er damals gewesen, der Rohbau sei gerade fertig. Er schaute sich für sein Häuschen auf Messen um – und stieß dabei auf Ideen für seine Zukunft. Und so landete er wenig später im Vertrieb einer Fensterfirma. „Und dort bin ich von Kunden immer wieder nach Rollläden gefragt worden“, erinnert er sich. In seinem Kopf reifte ein Geschäftsmodell. Und so gründete seine Frau Beate wenig später gemeinsam mit Geschäftspartner Roland Frank die F&G Bauelemente GmbH mit Sitz in einem Einfamilienhaus am Häfnersberg in Schleusingen. Mit vier Mann ging’s los. Michael Grüßung unterstützte anfangs freiberuflich im Vertrieb. Das Geschäft florierte. „Jeder wollte Rollläden haben“, erinnert sich Beate Grüßung. Die Auftragsbücher waren voll, die Firma wuchs. Sie belieferte Tischlereien, Schreinereien mit Rollläden. 1994 waren sie bereits zu neunt – und zogen schließlich um. In der Schleusinger Schlachthofstraße ging’s weiter – mit eigener Produktionsstätte und einem zweiten Standbein. Der Metallbau kam hinzu. „Uns war klar, allein auf Rollläden kann man kein Geschäft aufbauen“, sagt Michael Grüßung, der 1995 voll in die Firma einstieg und Alleininhaber wurde. Konstruktionen mit Alu und Glas fertigten sie nun auch – und wenig später kamen Brandschutztüren hinzu – in Aluminium, für den Innen- und den Außenbereich. „Dafür brauchten wir eine spezielle Zertifizierung“, fügt Michael Grüßung an. Zu finden sind die Türen made in Schleusingen in ganz Deutschland – in verschiedenen Gebäuden, von Schulen bis hin zu Gefängnissen. Aluminiumelemente zu konstruieren und zu fertigen, das war das Markenzeichen von F&G Bauelemente. Doch dabei blieb’s nicht. Grüßung dachte weiter – in Stahl und Glas. Die Produktpalette wurde komplettiert. Und das Firmengelände in der Schlachthofstraße platzte aus allen Nähten – ein 24 000 Quadratmeter großes Grundstück in der Themarer Straße war die Lösung. Grüßung griff zu. Riesig waren die Gestaltungsmöglichkeiten. Und die 1200 Quadratmeter große Halle bot genügend Platz für die Fertigung. Michael Grüßung holte sich Mieter auf sein Grundstück. Einen Tierarzt, einen Spediteur, Schrauber . . . Und er kümmerte sich um die Ausbildung des Nachwuchses. Etwa seit der Jahrtausendwende haben er und seine Frau, die die Bereiche Buchhaltung und Einkauf managt, acht Bürokaufleute und zehn Metallbauer erfolgreich beim Start in den Beruf begleitet. Dazu sind sie ein doppelt ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb. Zweimal habe sie von der Handwerkskammer Südthüringen den „Stift“-Preis für herausragende Ausbildungsleistungen bekommen. Michael Grüßung lächelt. Ja, Ausbildung sei enorm wichtig – und deshalb werde sie im Unternehmen auch sehr ernst genommen. Schließlich brauche man den Fachkräfte-Nachwuchs. Probleme, Mitarbeiter zu finden, die begannen etwa vor fünf Jahren. Michael Grüßung erzählt von seinem Bemühungen und davon, dass er schließlich seine Fühler auch ins Ausland ausgestreckt habe. Auf dem Grundstück hatte er Betriebswohnungen gebaut – und mittlerweile sind sie bewohnt. Insgesamt arbeiten im Unternehmen sieben Fachleute aus Kroatien, Slowenien und Ungarn.