Unter diesen waren auch die Reste von 16 Proteinen, die von Fürst Vlad III. stammen könnten. „Drei dieser Peptide sind mit Proteinen der Netzhaut und der Tränen assoziiert“, schreiben die Forscher. „Auch Peptide, die auf Blutproteine oder Proteine der Atemwege zurückgehen, wurden auf allen Dokumenten identifiziert.“
Die Analysen deuten darauf hin, dass Vlad Drăculea an Hämolacria litt – einer Störung, durch welche die Tränenflüssigkeit Blut enthält. „Er könnte demnach mit Blut gemischte Tränen geweint haben.“ Historischen Berichten soll Vlad III. unter dieser Krankheit gelitten haben.
Protein-Fragmente vom Pest-Bakterium „Yersinia pestis“
Auf den drei Briefen entdeckten die Wissenschaftler zudem rund 1000 Protein-Fragmente, die von Bakterien oder Viren stammen wie dem Pestbakterium „Yersinia pestis“. „Dieses Bakterium verursachte von 1347 bis 1352 den Tod von gut 25 Millionen Menschen in Europa und es dauerte 150 Jahre, bis sich die europäische Bevölkerung von dieser Katastrophe erholte“, erklären die Forscher.
Ob der Fürst selber an Pest erkrankt war, ist den historischen Berichten zufolge eher unwahrscheinlich. Aber Siebenbürgen war zu seinen Lebzeiten ein Schmelztiegel zahlreicher Völker, die viele Krankheiten im- und exportierten.
„Zwar können wir nicht ausschließen, dass im Mittelalter auch andere Menschen diese Briefe angefasst haben, aber es ist anzunehmen, dass die prominentesten Proteine von dem Menschen stammen, der diese Briefe schrieb und unterzeichnete – Fürst Vlad III.“, lautet das Fazit der Wissenschaftler.