Feuilleton Zehn Thüringer erhalten die "Kulturnadel"

Seit 2014 ehrt die Landesregierung ehrenamtliches Engagement im Kulturbereich mit der "Kultunadel". Heute sollte sie in Erfurt an zehn Thüringer verliehen werden - doch nun kommt sie per Post.

 
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Ausgezeichnet werden - das ist immer ein feierlicher Moment. Besonders, wenn den zu Ehrenden wegen eines ehrenamtlichen Engagements gedankt werden soll. Eine Feierstunde ist dafür nicht nur ein passender Rahmen, sondern eben auch ein Teil des Danks, den der Freistaat Thüringen ein jedes Jahr mit der Verleihung der "Kulturnadel" an zehn Thüringerinnen und Thüringer übermittelt. Heute hätte sie im Beisein von Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff im Erfurter Haus Dacheröden stattfinden sollen. Gemäß der neuen Thüringer Landesverordnung zur Corona-Prävention musste sie aber abgesagt werden.

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Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger - vier davon aus dem Süden Thüringens - erhalten nun ein Gratulationsschreiben des Kulturministers, dem die Urkunden und die Kulturnadel beigelegt sind ist, per Post. Das ist natürlich schade, Die Kulturnadel ist mit 750 Euro Preisgeld dotiert. Vorschlagsberechtigt sind kulturelle Vereine, Verbände, Institutionen und Kommunen. Die Preisträger aus dem Süden Thürimgen sind:

Gisela Ruck aus Wohlmuthausen. Sie engagiert sich seit 35 Jahren ehrenamtlich für die Gemeindebibliothek in Wohlmuthausen, einem Ortsteil der Gemeinde Rhönblick. "Mit ihrem Engagement hat sie die kleine Bibliothek zu einem beliebten Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger gemacht. Das Angebot trägt dazu bei, soziale Defizite und Barrieren zu überwinden und die Chancen zur gerechten gesellschaftlichen Teilhabe zu erhöhen", heißt es in der Laudatio. Auch im Theaterverein "Die Rhuejäzze", den sie 1972 ins Leben rief, ist sie aktiv..

Rudolf Funk aus Bad Salzungen. Er wurde im November 2007 zum Kreisheimatpfleger des Wartburgkreises berufen. Zwölf Jahre lang arbeitete er mit über 60 Ortschronisten in einem Netzwerk zusammen. Rudolf Funk wirkte an zahlreichen Publikationen wie "Museen und Heimatstuben des Wartburgkreises" und "Museen in Thüringen" mit und konzipierten Wanderausstellungen. "Mit viel Herzblut hat Rudolf Funk die Aktivitäten der Heimatpflege in der Wartburgregion koordiniert und diese oft sperrigen Anliegen durch vielfältige Kooperationen mit kommunalen und freien Trägern bekannt und interessant gemacht", begründet die Staatskanzlei den Preis.

Monika Meyer aus Manebach. Sie erarbeitete ein Konzept zur Einrichtung des 1996 eröffneten "Haus des Gastes" und der darin beherbergten Heimatstube. "Liebevoll stattete sie die Räumlichkeiten mit alten Masken und Werkzeugen der in Manebach ehemalig ansässigen Maskenherstellung aus", heißt es in der Laudatio. Acht Jahre lang war sie zudem Ortschronistin in Manebach. Sie leitet die Manebacher Mundartgruppe, in der alte Dialekte und Redewendungen wieder aufleben.

Gerlinde Rusch aus Elgersburg. Im Laufe ihrer fast 40-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit baute Gerlinde Rusch mehrere Textilgruppen in Thüringen auf. Noch heute sind die Textil- und Klöppelgruppen in Meiningen, Suhl und Erfurt aktiv. "Kontinuität, Fachlichkeit, Zuverlässigkeit und der Wunsch, ihr Wissen weiterzugeben, zeichnen ihre Arbeit aus", urteilt die Staatskanzlei. Für die Kulturlandschaft seien die Arbeiten der Gruppen einzigartig, zeigten sie doch die Kombination von Tradition und Moderne - als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. lau