Turandot. Das Bild der chinesischen Prinzessin fügte sich allmählich zusammen. Schön, stolz, unbezwingbar. Zuweilen verspielt, mit einem malerischen Blumenkranz um die weiße Stirn. Doch gewaltig und mächtig, eine Herrscherin über Tod und Leben. Eine erste musikalische Annäherung gelang am Samstagnachmittag mit Carl Maria von Webers Ouvertüre und Marsch aus der Bühnenmusik zu Schillers "Turandot".

Nun entstieg eine an Puccini erinnernde, schillernde Klangwelt der reichen Palette des MDR-Sinfonieorchesters, gemahnend auch an die Sphären des "Sacre du printemps" Strawinskys. "Call of Sacred Drums" des estnischen Komponisten Peeter Vähi für Taiko-Ensemble und Orchester beschwor mit der ganzen Gewalt der Gegenwart einen halben Kontinent. Asien - kongenial vertreten durch Eitetsu Hayashi und sein Taiko Ensemble Tokyo - betrat mit Wucht die Suhler Bühne. Gemeinsam mit den traditionellen, japanischen Trommeln, die in der Musik zum fernöstlichen Symbol schlechthin geworden sind, kamen insgesamt 18 Percussionsinstrumente zum Klingen.