Einen Schatz zu besitzen, kann auch ein Fluch sein. Wer sich anschaut, welche fantastischen Stücke die Römhilder Keramiksammlung mittlerweile vorzuweisen hat, der fragt sich schon, wieso es bis heute niemand geschafft hat, daraus mehr als eine bescheidene Schau zu machen, von der ein paar Kilometer weiter kaum noch die Rede ist.

Es fehlt nicht an Liebe: Die Museumsleiterin ist mehr oder weniger Einzelkämpferin. Es fehlt nicht an Glück: Wenn Römhild mit dem Finger schnipst, kommen die Künstler (wieder) aus aller Welt. Es mangelt nicht an Tradition: Das Handwerk ist in dieser Gegend Jahrtausende alt. Seit die DDR-Kulturpolitik das Symposium erstmals ins Leben rief, sind fast 40 Jahre ins Land gegangen. Und es fehlt offensichtlich nicht an Flair: Die Künstler schwärmen von einer einzigartigen Atmosphäre.

Aber um den Schatz funkeln zu lassen, fehlt ein Konzept, fehlen genügend Mitstreiter, fehlt schlicht auch Geld. Natürlich muss die ganze Ausstellung gezeigt werden, muss das Schloss behutsam zum Keramikmuseum - vielleicht sogar mit Arbeits- und Wohnräumen umgebaut werden, natürlich braucht es dazu künstlerische und wissenschaftliche Fachberatung, braucht es Mitarbeiter, braucht es eine Stiftung, die Museum und Symposium gemeinsam trägt. Und natürlich ist Römhild alleine zu klein und zu arm für all das. Genau daran aber krankt das Symposium schon seit 20 Jahren. Nur, ist es in dem ohnehin kulturell recht armen Landkreis Hildburghausen wirklich zu verantworten, dass eine solche brillante Chance ungenutzt bleibt? Wollen da nicht langsam die Kommunalpolitiker die Ärmel hochkrempeln? Es müssen mehr als bisher mittun.

Und so wäre es sicher nicht falsch, würden sich der Landkreis zur Abwechslung auch einmal ganz grundsätzlich für dieses Museum erwärmen können. Wiewohl sich vielleicht auch das Kultusministerium oder das kreisansässige Sparkassenunternehmen ganz grundsätzlich beteiligen könnten. Wenn freilich vorher jemand ein professionelles Konzept auf den Tisch legt. Und das sollte schnell passieren. lau