LEIPZIG – Bis Sonntag stellen 2348 Aussteller aus 36 Ländern – knapp 200 mehr als 2006 – ihre Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vor, erklärte Messe-Geschäftsführer Wolfgang Marzin. Einen Zuwachs verzeichnet auch der Literatur-Marathon „Leipzig liest“. Die Buchbranche in Deutschland habe trotz des Trends zur Digitalisierung im vergangenen Jahr ein leichtes Umsatzplus von reichlich einem Prozent verbucht, gab der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, bekannt.

Beim Lesefestival „Leipzig liest“, das traditionell die Messe begleitet, suchen auf 1900 Veranstaltungen in der Innenstadt und auf der neuen Leipziger Messe junge und bekannte Autoren den direkten Kontakt zu ihren Lesern. So stellen etwa Günter Grass, Christoph Hein, Hans Magnus Enzensberger, Wolf Biermann, Martin Walser und prominente TV-Gesichter wie Johannes Heesters und Michael Degen auf Lesungen ihre aktuellen Werke vor.

Zwei Autoren geehrt

„Die Qualität und die Quantität von 'Leipzig liest' sind gleichermaßen gewachsen“, versicherte Marzin. Buchmesse-Direktor Oliver Zille bezeichnete die Leipziger Buchmesse als die wichtigste Autorenmesse im deutschsprachigen Raum.

Im Mittelpunkt des Frühjahrsbranchentreffs der Literaten steht diesmal Slowenien. Weiteres wichtiges Anliegen der Bücherschau ist die Leseförderung von Kindern. Allein 500 Veranstaltungen befassen sich mit dem Schwerpunkt frühkindliche Bildung.

Zur feierlichen Eröffnung der Messe gestern Abend erhielten die Autoren Gerd Koenen und Michail Ryklin den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Die Auszeichnung, würdigt literarische Verdienste um das Zusammenwachsen Europas.

Für Börsenvereins-Vorsteher Honnefelder steht die Messe mit all diesen Vorteilen nicht mehr unter „Legitimationsdruck“: „Leipzig wirkt. Leipzig ist nicht wegdenkbar. Es ist wichtig“, betonte er. Das vergangene Jahr, das der Branche zum dritten Mal in Folge ein leichtes Umsatzplus bescherte, lässt ihn auch optimistisch in die Zukunft blicken: „In der Informationsgesellschaft blüht das Buch mehr denn je. Die digitale Welt ist keine Drohkulisse mehr für Verlage und Buchhandlungen. Das stimmt zuversichtlich.“ (fh/ddp)