Ein bunter Vogel - vielleicht. Ein Eigenbrödler - auch das. Vor allem aber: Ein einsamer Segler. Jemand, der Kurs hält. Den die Zeit längst irgendwie zur Institution in der an ebensolchen nicht gerade armen Residenzstadt machte. Manch einer belächelt ihn und seine Art, seinen Gegenüber umgehend in Gespräche zu verwickeln, die seltsamerweise immer ein wenig entrückt von Zeit und Raum erscheinen. Und manch einer belächelt auch, dass er sich vom Gefühl des gelegentlichen Unverstandenseins nie entmutigen lässt. Und das ist es, was man an Ralf-Michael Seele schätzen darf und muss: Seine Geduld, etwas mit Leidenschaft zu tun - auch wenn Stürme den Segler noch so sehr in Bedrängnis bringen. Ohne seine Leidenschaft gäbe es diese Galerie nicht. Die "ada" ist sein Lebenswerk. Und er selbst sieht sich dabei weniger als Galerist, mehr denn als Laborant - ohne weißen Kittel freilich.