Den Traum von einer besseren Welt teilt man gerne. Liegt sie im morgen, weckt das freudige Erwartung. Ist sie vergangen, schwelgt man gerne in Erinnerungen. Harald Reiner Gratz und Jörk Rothamel machen beides. Der eine reist gedanklich in das Goldene Zeitalter der Europäischen Moderne - die Spanne zwischen Impressionismus und dem Ausbruch des ersten Weltkrieges. Malte ein Bild ums andere als Hommage an jene Epoche, die in seinen Augen so ungemein voller Potenziale und Möglichkeiten für Europa war. Stefan Zweigs autobiographische "Erinnerungen eines Europäers" in "Die Welt von Gestern" mag Inspiration gewesen sein. Dem anderen gefällt dieser visionäre Blick zurück: Er macht Platz für eine Gratz-Ausstellung, die sich für ihn "auf die Welt von gestern bezieht und gleichzeitig die Welt von morgen beinhaltet". Galerist Rothamel hielt selbst die Laudatio für den Freund und "die Schau eines Europäers".