Jugendlich d ichtes Haar fällt in dicken Strähnen über die Stirn. Zwei Hände, die ein ausgefranstes Tuch vor das Gesicht halten, sodass der Mund bedeckt wird, und auch fast die ganze Nase. Das Corona-Zeitalter scheint sich in diesem Bild zu spiegeln. Nicht falsch und auch nicht richtig, sagt Mario Wolf. Er hat das Bild gemalt, das den Flyer seiner Ausstellung "Blickwinkel" im Atrium des CCS ziert. Das Gesicht, sagt er, sei zu perfekt gewesen für sein Bild. Zu viel, um zu zeigen, auf was es ihm ankommt. Wolf hat es bedeckt, um nur die Augen malen zu müssen, die Augen, der Augenblick - darauf möchte er die Aufmerksamkeit lenken. Sie begegnen dem Betrachter seiner Bilder fast schüchtern, fast ängstlich, fast selbstbewusst, fast verletzlich. Nie lassen sich für die Menschen auf Mario Wolfs Bildern eindeutige Attribute finden. Alles scheint nur fast so zu sein - und doch schwingt in jedem seiner Augenblicke eine Geschichte mit.