Die Frauentreffen des Kreisfeuerwehrverbandes seien ausgezeichnete Plattformen gewesen. Man lud sich Politiker und Gäste ein. Wobei Margitt Wolf seit dem dritten Treffen nie wieder versäumte, den Bürgermeister zu begrüßen. Damals sei der Fambacher ob der fehlenden Erwähnung so beleidigt gewesen, dass er mitsamt des mitgebrachten Geldes die Veranstaltung ohne Worte verlassen habe. Den einstigen Kreisbrandinspektor Klaus Kleimenhagen bezeichnete Margitt Wolf als ihren Lehrmeister. Zudem versicherte sie ihm: „Klaus, du warst und bist immer wieder der Liebling der Frauen.“
Für Spaß war also gesorgt, wobei sich auch Klaus Kleimenhagen noch gut an die vergangenen Frauentreffen erinnerte. „Ich kenne die Damen fast alle, die meisten seit mehr als 30 Jahren“, meinte er. Zur 29. Auflage des Treffens war sein Platz inmitten der Wernshäuser Damen. Und einen Streuselkuchen hatte der einstige Kreisbrandinspektor für die Veranstaltung auch selbst gebacken. Schließlich gehört Kleimenhagen zum Feuerwehrverein Wernshausen, der für die Organisation sorgte. Die Männer bedienten die Damen. 16 Kuchen wurden angeboten. Auch die Fahrdienste hatten die Herren übernommen. All das waren Frauentagsgeschenke. Doris Gerull vom Feuerwehrverein aus Walldorf hatte wieder fleißig gebastelt. Jede Dame bekam eine Schwimmkerze.
Nach Margitt Wolf hatte Gabi Stöcklein elf Jahre lang das Amt der Frauensprecherin inne. Susanne Hoßfeld begleitet es seit 2017. Natürlich fehlte zum Frauentreffen auch die Kultur nicht: Die „Lollipopos“ vom Walldorfer Karnevalsvereins erfreuten mit einem Tanz. Emma und Theo spielten zwei Liedstücke mit Geige und Flöte. Eine Tombola erwartete die Anwesenden. Dann natürlich ein leckeres Essen und viele wohltuende Worte.
„Frauen engagieren sich, haben soziale Kompetenzen, gute Ansichten und viele Ideen“, erklärte Frauensprecherin Susanne Hoßfeld. In den Einsatzabteilungen seien zehn Prozent aller Kräfte weiblich, Tendenz steigend. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Achim Hofmann, sprach von den „Müttern der Kompanie“ und wies darauf hin, dass ohne Frauen nichts laufe. Landrätin Peggy Greiser sagte: „Frauen an die Macht“. Diesen Satz bekräftige Ortsteilbürgermeister Fabian Amborn. „Danke für euren Einsatz“, sagte er auch im Namen von Schmalkaldens Bürgermeister Thomas Kaminski, der an dem Nachmittag verhindert war. Feuerwehrvereine, in denen die Damen organisiert seien, seien gerade in kleinen Orten der Dreh- und Angelpunkt. „Das Ehrenamt ist für das dörfliche Leben extrem wichtig“, so Amborn. Im nächsten Jahr findet das 30. Treffen statt, es soll etwas Besonderes werden.
Und die jüngste des Treffens, die erst fünf Monate alte kleine Luisa, schlummerte in ihrer Babyschale. Die Eltern sind Feuerwehrleute – natürlich.