Feuerwehreinsatz in Steinheid Chlorgas in Mutter-Kind-Klinik ausgetreten

Madlen Pfeifer , aktualisiert am 23.02.2022 - 11:17 Uhr

In Steinheid ist es am Dienstagnachmittag zu einem größeren Feuerwehreinsatz gekommen. Grund dafür war ein Chlorgasaustritt im Badehaus der Mutter-Kind-Klinik.

 
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Steinheid - „Es ist nichts Dramatisches passiert“, sagt Sonnebergs Kreisbrandinspektor (KBI) Mathias Nüchterlein gut eine Stunde nachdem sich Dutzende Einsatzkräfte des Landkreises zu einem Gefahrguteinsatz nach Steinheid aufgemacht haben. Um 14.23 Uhr wurden sie zum Badehaus der Awo Sano Mutter-Kind-Klinik „Am Rennsteig“  alarmiert. Im Prinzip, so Nüchterlein vereinfacht, sei dort in einem Kellerraum, in dem eine Chloranlage steht, ein Unfall passiert. Ein technischer Defekt an jener Anlage habe dazu geführt, dass diese nicht wie gewöhnlich in dosierter Menge ein Chlorgranulat mit Wasser vermische, sondern in einem solchen Maße, dass Chlorgas freigesetzt worden sei.

Da es sich um eine automatische Meldeanlage – ähnlich einer Brandmeldeanlage – handelt, seien zum einen technische Mitarbeiter vor Ort darauf aufmerksam geworden. Zum anderen habe zugleich die Rettungsleitstelle Nachricht von der Havarie erhalten. „Und dann“, so der KBI, „ist der halbe Landkreis angerückt.“ Wie es bei einem Gefahrguteinsatz so üblich ist. Auf über 100 beziffert er die Zahl der Einsatzkräfte von Feuerwehren, DRK und Bergwacht, Rettungsdienst und Polizei. Das Gebäude sei sogleich evakuiert worden.

Zwei Mitarbeiter verletzten sich nach Angaben der Polizei vom Mittwoch zufolge leicht, nachdem sie Chlorgas eingeatmet hatten. Die 61 und 63 Jahre alten Männer kamen zur Untersuchung ins Krankenhaus nach Neuhaus. Zuvor hatte es geheißen, es gebe keine Verletzten.

Knapp drei Stunden nach Einsatzbeginn sagt Nüchterlein: „Es geht jetzt dem Ende entgegen.“ Das Wasser-Granulat-Gemisch, das das Chlorgas freigesetzt hat, haben Feuerwehrleute in speziellen Chemikalienschutzanzügen in ein Edelstahlfass abgepumpt, den Raum nicht zu knapp gelüftet und mit Messgeräten die Raumluft auf den Gehalt toxischer Gase überprüft.

Die Polizei schätzt den Schaden wurde auf 5.000 Euro. Sie ermittelt gemeinsam mit dem Amt für Arbeitsschutz.

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