Feuerwehr Zella-Mehlis Retten und helfen, bei Tag und bei Nacht

18 Neuaufnahmen gab es in den zurückliegenden vier Jahren in die Einsatzabteilung der Zella-Mehliser Feuerwehr. Sie wurden zur Jahreshauptversammlung vorgestellt-. Nicht alle waren anwesend. Foto: Stadtverwaltung Zella-Mehlis

913 Einsätze mussten die Kameraden die Freiwilligen Feuerwehr Zella-Mehlis in den zurückliegenden Jahren absolvieren. Sie rückten in die Kernstadt Zella-Mehlis aus, nach Benshausen und als Stützpunktfeuerwehr für überörtliche Aufgaben.

 
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Ganze vier Jahre musste der stellvertretende Stadtbrandinspektor Markus Klett in den Blick nehmen, als er am Wochenende den Bericht zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Zella-Mehlis hielt. Seit 2020 konnte wegen Corona diese wichtige Veranstaltung im Alltag der Einsatzkräfte nicht mehr durchgeführt werden. So fasste Klett die Aufgaben in den Jahren 2019, 2020, 2021 und 2022 zusammen.

Insgesamt wurde die Feuerwehr in diesem Zeitraum 913 Mal alarmiert. Das Jahr mit den meisten Einsätzen war 2021 mit 261, gefolgt von 2022 mit 246 Einsätzen. Die wenigsten Einsätze gab es 2019 mit 189 Alarmierungen, 2020 waren es 217. 742 Mal wurde die Feuerwehr in diesen Jahren zu örtlichen Einsätzen in der Kernstadt gerufen und 110 Mal im Ortsteil Benshausen. 61 Mal rückten die Zella-Mehliser Einsatzkräfte als Stützpunktfeuerwehr zu überörtlichen Einsätzen aus.

Mehr als 10 000 Einsatzstunden haben die Mitglieder der Feuerwehr in den vergangenen vier Jahren geleistet, teilt Stadtsprecherin Andrea Grünkorn mit, fast zu gleichen Teilen in den vier Jahren. In ihre Ausbildung haben sie zusätzlich 9515 Stunden investiert. Hier sei augenfällig, dass 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Beschränkungen jeweils nur rund 1500 Stunden geleistet werden konnten. 2019 waren es hingegen mehr als 3500 und auch 2022 wieder knapp 3000.

Bei den Einsatzarten zeigt sich die ganze Bandbreite der Hilfeleistungen: Brände (113 Einsätze), Unterstützung Rettungsdienst (111 Mal in den vier Jahren), Ölspur (125), Hochwasser (127), ausgelöste Brandmeldeanlage (107), Türöffnung (65) sowie Verkehrsunfall (51). Die Zahl der Hochwassereinsätze ist im Sommer 2021 sprunghaft angestiegen, als es im Bereich Mühlstraße immer wieder zu Vorfällen kam. 95 Hochwasser-Einsätze waren es allein im Jahr 2021, resümierte Markus Klett im Beisein vieler Einsatzkräfte und Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung.

Mehrarbeit durch Heimrauchmelder

Immer häufiger werde die Feuerwehr in jüngerer Zeit zur Unterstützung des Rettungsdiensts gerufen, insbesondere zur Tragehilfe. Auch die Pflicht zur Installation eines Heimrauchmelders seit Januar 2019 habe zu Mehrarbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte geführt: Insgesamt 23 Mal wurden sie zu derartigen Fehlauslösungen gerufen – mit steigender Tendenz. Die 113 Brände, zu denen die Feuerwehr in den Jahren 2019 bis 2022 ausrückte, unterteilen sich in Gebäudebrand (28), Wohnungsbrand (18), illegales Lagerfeuer (15), Vegetationsbrand und Fahrzeugbrand (je 13), Kellerbrand (fünf), Containerbrand (fünf, davon vier im Jahr 2020), Schornsteinbrand (vier), Brand Gartenhütte/Bungalow (vier), Brand Müllverbrennungsanlage (vier, einmal pro Jahr) sowie Küchenbrand und Brand von Gasen (je zwei).

Neben Dienstherr und Bürgermeister Richard Rossel waren auch die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats gekommen. Sie konnten sich ein gutes Bild von der Vielfalt und der großen Anzahl der Aufgaben machen, die die Einsatzkräfte zu jeder Tages- und Nachtzeit im Ehrenamt erledigen. „Dieses Einsatzgeschehen wird von der Allgemeinheit nur am Rand wahrgenommen, aber es ist für uns ungemein wichtig, dass ihr so zuverlässig für unsere Stadt da seid“, lobte Rossel. Er hob die hohe Kompetenz hervor, die er bei fachlichen Besprechungen immer wieder erlebe. „Außerdem könnt ihr stolz darauf sein, dass in diesen vier Jahren fast unbemerkt ein weiterer, wichtiger Prozess stattgefunden hat: Die beiden Standorte Zella-Mehlis und Benshausen sind zusammengewachsen – unmerklich, sodass es heute für jeden ganz normal ist“, betonte der Bürgermeister.

Natürlich galt es bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr auch, die Neuaufnahmen, Beförderungen, Berufungen und Ehrungen nachzuholen. In den vergangenen Jahren hatte sich da so viel angesammelt, dass beinah jeder Aktive mindestens einmal am Abend nach vorn gerufen wurde. Besonders beeindruckend war die Zahl der Neuaufnahmen: 18 Männer und Frauen haben sich entschieden, in der Feuerwehr mitzuarbeiten, Übernahmen aus den Jugendfeuerwehren, aber auch Neueinsteiger oder Zugezogene, die schon vorher aktiv in einer Feuerwehr mitarbeiteten.

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