Feuerwehr Suhl Sie rennen hin, wenn alle anderen wegrennen

In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Einsätze der Suhler Feuerwehr mehr als verdreifacht. Einen Rückblick auf das bisher arbeitsreichste Jahr 2022 gab der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, Dennis Kummer, zur Jahreshauptversammlung.

 
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Wenn Not am Mann ist, ist die Suhler Feuerwehr zur Stelle. Das zeigt sich in den Einsatzzahlen, die seit Jahren steigen. Für die Bereitschaft der Haupt- und Ehrenamtler, hinzurennen, wenn andere wegrennen, gab’s zur Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Oberrathaussaal mehr als einmal Applaus und Dankesworte.

Waren es 2021 noch 948 Einsätze, rückten die Feuerwehrleute ein Jahr später bereits 1269 Mal aus – eine Steigerung um 34 Prozent. „2022 war bisher das einsatzreichste Jahr“, blickte Dennis Kummer, der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutzes, zurück. Insgesamt 13 000 Einsatzstunden sind dabei zusammengekommen.

300 Verunglückte gerettet

In 80 Prozent der Fälle war ihr Einsatz gefragt, um Menschen in Notlagen zu retten, den Rettungsdienst zu unterstützen, Amtshilfe zu leisten oder Verkehrsunfälle abzusichern, zählte Dennis Kummer auf. 300 Verunglückte konnten gerettet werden.

206 Mal wurden die Männer und Frauen zu einem Brand gerufen. Der Großteil davon stellte sich allerdings als Falschalarmierung heraus. 87 Mal ging der Ruf über eine Brandmeldeanlage raus, 13 Mal mussten die Feuerwehrleute tatsächlich löschen. 35 Mal brannte im vergangenen Jahr ein Stück Wald oder Feld, die größte Fläche war 50 mal 50 Meter groß.

Einige Einsätze sind Dennis Kummer besonders in Erinnerung geblieben – wie das brennende Auto Anfang Januar im Rennsteigtunnel oder die Brandserie in der Aue. „Dabei konnten wir unsere Leistungsfähigkeit beweisen“, so der Amtsleiter. Herausfordernd sei nicht die Größe der Brände, sondern die Größe des Wohnblocks gewesen.

Beim Brand des Gartenhauses am 29. November vergangenen Jahres, bei dem ein Mensch ums Leben kam, waren die Feuerwehrleute besonders gefordert, da eines ihrer Fahrzeuge auf den engen, aufgeweichten Wegen abrutschte. „Wegen solcher Ereignisse bin ich überzeugt, dass unser Geländetraining ein wichtiger Baustein für die Sicherheit der eigenen Kräfte ist“, sagte Dennis Kummer.

Die Kameraden waren außerdem vorn dabei, als die Hilfsaktionen für die Ukraine vor einem Jahr anliefen. Sie stellten die gesamte Logistik, sortierten Spenden und organisierten Hilfstransporte in die Partnerstadt.

Helfer halten die Treue

Dass trotz Berufsfeuerwehr die ehrenamtlichen Mitglieder ein wesentlicher Baustein der Gefahrenabwehr seien, hob Dennis Kummer hervor. Entgegen dem bundesweiten Trend blieben die Männer und Frauen – auch in der Pandemie – der Wehr treu, an einigen Standorten kamen sogar neue Retter hinzu. Die Einsatzabteilung ist derzeit 148 Mann stark. Sie bewegt sich zwischen sechs Mitgliedern in Albrechts und 38 Leuten am Standort Suhl-Zentrum. Genau dort konnten die Feuerwehrleute im September vergangenen Jahres auch ihr größtes Fest feiern, nämlich die Eröffnung des Brand- und Katastrophenschutzzentrums.

Stolz auf sein stetig wachsendes Team ist auch Jugendfeuerwehrwart Chris Hermann. 75 Jungen und 30 Mädchen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren engagieren sich zwischen dem Haselgrund und Gehlberg ehrenamtlich. Vor gut einem Jahr sei die Präsenzausbildung wieder angelaufen.

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